Zürich (awp) - Der Derivate-Spezialist Leonteq hat vor gut einem Monat die Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2021 erhöht. CEO Lukas Ruflin sieht mehrere Treiber für das gut laufende Geschäft, wie er in einem Interview mit "The Market" erklärte.

"Erstens hat die gesamte Bevölkerung aufgrund von Covid einen Crashkurs in Digitalisierung und Online-Nutzungsanwendungen durchlebt. Viele digitale Marktplätze haben in dieser Phase verstärkten Zuspruch erlebt", erklärte Ruflin.

Leonteq habe sehr früh auf technologische Lösungen gesetzt. "Das äussert sich nun in einem sehr starken Wachstum, getrieben sowohl durch die Endkunden, die vermehrt über digitale Kanäle auf Finanzprodukte zugreifen, als auch durch unsere direkten Kunden wie Banken und Vermögensverwalter, die unsere Dienstleistungen und Produkte beziehen", sagte Ruflin.

Rückenwind erhält das Unternehmen laut dem CEO auch durch den Ausbau des Geschäfts etwa mit der Ausweitung des Produktangebots mit Krypto-Assets und mit Fonds als Basiswerten sowie durch die Expansion in neue Märkte.

Volatilität dürfte hoch bleiben

Ruflin macht sich auch keine Sorgen, dass die von den volatilen Märkten unterstützte Kundenaktivitäten rasch einbrechen könnten. "Während der letzten achtzehn Monaten konnten auch wir beobachten, dass Endkunden äusserst aktiv an den Märkten waren, was sich positiv in unseren Zahlen niederschlug. Wir sehen aber ein makroökonomisches Umfeld, das auch weiterhin eine erhöhte Volatilität erwarten lässt: mit dem Ausblick auf eine anziehende Inflation sowie der Erwartung, dass die Zentralbanken zu Zinserhöhungen tendieren."

Auf die Frage, ob sich die ersten Halbjahr angekündigte Kooperation mit dem weltgrössten Vermögensverwalter BlackRock bereits in den Zahlen niederschlage, meinte Ruflin: "Die Nachfrage der Kunden nach strukturierten Produkten auf Anlagefonds war sehr gross und hat im ersten Halbjahr zu einem starken Wachstum geführt. Die Kooperation mit BlackRock war ein Treiber davon, wobei wir auch Produkte auf Fonds anderer Anbieter führen."

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