FRANKFURT (Dow Jones)--Auch am Dienstag tut sich an den europäischen Aktienmärkten wenig. Auf dem aktuellen Rekordniveau und kurz vor Beginn der Berichtssaison über das erste Quartal halten sich die Anleger zurück. Auch weil später in der Woche noch potenziell wichtige Wirtschafts- und Inflationsdaten anstehen, unter anderem Wachstumsdaten aus China. Im Tagesverlauf stehen besonders im Fokus der deutsche ZEW-Indikator und US-Verbraucherpreise.

Der DAX gewinnt im frühen Geschäft 0,2 Prozent auf 15.244 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es ebenso um 0,2 Prozent nach oben. Positiv sind die Vorlagen aus China, denn dort ist die Importnachfrage im März deutlich stärker ausgefallen als von Volkswirten erwartet. Die hohe Binnennachfrage dürfte für Europas Exportaktien eine gute Nachricht sein.


   ZEW dürfte weiter steigen 

Die vom ZEW erhobenen Konjunkturerwartungen für Deutschland dürften auch im April gestiegen sein. Das Stimmungsbarometer wird mit 79,5 (März: 76,6) Punkten erwartet. In den USA wird unterdessen bei den Verbraucherpreisen ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 2,5 Prozent erwartet, in der Kernrate von 1,5 Prozent. Ein stärkerer Anstieg könnte wieder Sorgen über ein schnelleres Straffen der geldpolitischen Zügel der US-Notenbank aufkommen lassen. Daher wird auch genau hingehört werden bei diversen Auftritten von US-Notenbankern später am Tag.

Daneben warten die Anleger auf den Beginn der US-Berichtssaison. "Die Erwartungen an die Unternehmensgewinne sind hoch", so QC Partners. Nur deutliche Gewinnanstiege könnten die zuletzt stark gestiegenen Kurse und Bewertungen rechtfertigen. "Mit den erneuten Kursrekorden haben auch die Bewertungen ein neues Rekordhoch erreicht. Die Unternehmen des S&P-500 sind jetzt im Durchschnitt mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 33,5 bewertet. Höher war das KGV des US-Leitindex noch nie", warnt QC Partners.


  Leoni von Pierer-Aufstockung getrieben 

Für etwas Nervosität bei Airbus sorgen überraschende Wechsel im Management. "Wenn gleich zwei Topmanager unangekündigt am gleichen Tage gehen, wirft das immer Fragen auf", kommentiert ein Händler. Dies sei eine der bislang stärksten Managementumbauten unter CEO Guillaume Faury. Airbus verlieren 0,4 Prozent.

Für Leoni geht es um 9,2 Prozent steil nach oben, nachdem der österreichische Unternehmer Stefan Pierer seinen Anteil von 10 auf 15 Prozent erhöht hat. Dies drücke ein starkes Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit von Leoni aus, heißt es im Handel.

Als "richtig stark" werden die Umsatzzahlen des Aromastoffherstellers Givaudan bezeichnet. Vor allem das Geschäft in Asien habe sich sehr stark entwickelt. Givaudan klettern um 3,5 Prozent, der Kurs des Konkurrenten Symrise gewinnt 3,2 Prozent.


   Dermapharm hebt Prognose an - Air France beginnt Kapitalerhöhung 

Dermapharm legen um 2,5 Prozent zu. Der Medikamentenhersteller hat einen starken Umsatzausblick gegeben. Vor allem dank der Kooperation mit Biontech bei Corona-Impfstoffen wird mit einem sehr hohen Wachstum gerechnet.

Keine langfristige Kursbelastung für Air France sehen Händler in der nun durchgeführten rund 1 Milliarde Euro schweren Kapitalerhöhung. Sie wird vom Aktionär China Eastern Airlines und vom französischen Staat mitgetragen. Platziert wurden die Stücke zu 4,84 Euro, und damit am unteren Ende der Angebotsspanne zwischen 4,84 und 5,31 Euro. Die Aktie verliert 3 Prozent auf 5,15 Euro.

Die Aktie des in London notierten Rüstungs- und Maschinenbauunternehmens Babcock International springen um 24 Prozent nach oben. Die Briten müssen zwar eine Neubewertung von Bilanzposten vornehmen und rund 1,7 Milliarden Pfund abschreiben, honoriert werde aber, dass dafür keine Kapitalmaßnahmen nötig sei, heißt es im Handel.


 
Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.974,97       0,33       13,07      11,89 
Stoxx-50                3.356,91      -0,02       -0,59       8,00 
DAX                    15.254,44       0,26       39,44      11,19 
MDAX                   32.728,94       0,79      256,44       6,28 
TecDAX                  3.475,21       0,62       21,46       8,17 
SDAX                   15.706,81       0,70      108,96       6,38 
FTSE                    6.888,22      -0,01       -0,90       6,63 
CAC                     6.185,73       0,39       24,05      11,43 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,29                   0,01      -0,53 
US-Zehnjahresrendite        1,69                   0,02      -0,99 
 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Di, 8:23  Mo, 17:56    % YTD 
EUR/USD                   1,1901     -0,10%      1,1899     1,1909    -2,6% 
EUR/JPY                   130,15     -0,12%      130,40     130,31    +3,2% 
EUR/CHF                   1,1008     +0,18%      1,0984     1,0985    +1,8% 
EUR/GBP                   0,8655     -0,14%      0,8652     0,8666    -3,1% 
USD/JPY                   109,35     -0,03%      109,59     109,43    +5,9% 
GBP/USD                   1,3748     +0,04%      1,3754     1,3747    +0,6% 
USD/CNH (Offshore)        6,5534     +0,07%      6,5548     6,5499    +0,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                61.242,13     +2,10%   60.885,76  60.090,34  +110,8% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  59,79      59,70       +0,2%       0,09   +22,8% 
Brent/ICE                  63,59      63,28       +0,5%       0,31   +23,3% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.727,84   1.733,40       -0,3%      -5,57    -9,0% 
Silber (Spot)              24,93      24,88       +0,2%      +0,05    -5,6% 
Platin (Spot)           1.175,75   1.174,50       +0,1%      +1,25    +9,8% 
Kupfer-Future               4,02       4,02       +0,1%      +0,01   +14,2% 
 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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April 13, 2021 04:03 ET (08:03 GMT)