FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen präsentieren sich am Mittwochmittag mit kleineren Aufschlägen. Die Volatilität ist aber weiter sehr hoch. "Der Jahresstart hat es in sich", so ein Aktienhändler. Nachdem der DAX die ersten beiden Wochen nahe dem Vorjahresschluss gelegen habe, habe er nach unten abgedreht. Damit seien die Fondsmanager in der Pflicht, die Bestände abzusichern. Dies passiere in der Regel über den Verkauf von Futures, was wiederum die Indizes belaste. Dies führe zu den teils hohen Schwankungen der vergangenen Tage.

Der DAX notiert 0,4 Prozent fester bei 15.835 Punkten, im Tagestief war er auf 15.630 Punkte gefallen. Für den Euro-Stoxx geht es um 0,7 Prozent auf 4.287 Punkte nach oben. Am Anleihemarkt stehen die Notierungen grundsätzlich weiter unter Druck. In den USA werden in der Zwischenzeit wegen der grassierenden Inflation vier Zinserhöhungen im laufenden Jahr eingepreist. In Deutschland ist die Zehnjahresrendite erstmals seit April 2019 wieder positiv. Aktuell zeigt sie sich wenig verändert.


   ASML verdoppelt Dividende  - Luxusgüteraktien sehr fest 

Bei den Einzelwerten werden positive Nachrichten mit Kursgewinnen quittiert. Der niederländische Chipausrüster ASML hat im vergangenen Jahr von der ungebrochenen Halbleiternachfrage profitiert und für dieses Jahr weiteres starkes Wachstum in Aussicht gestellt. Die Aktionäre dürfen sich auf eine Verdopplung der Dividende auf 5,50 Euro je Aktie freuen. Die Aktie gewinnt 0,6 Prozent.

Von sehr starken Zahlen sprechen Marktteilnehmer mit Blick auf Richemont, die Aktie legt um 7,3 Prozent zu. Im dritten Geschäftsquartal bis Ende Dezember habe der Luxusgüterkonzern die Umsatzerwartung um gut 10 Prozent übertroffen. Burberry gewinnen 6 Prozent, nachdem auch das britische Branchenunternehmen die Erwartungen übertraf. Im Sog gewinnen LVMH und Kering bis zu 3,3 Prozent.

Dagegen knickt der Kurs von Leoni um 6,9 Prozent ein. Hier belastet, dass das Bundeskartellamt gegen verschiedene Kabelhersteller und weitere branchennahe Gesellschaften Ermittlungen aufgenommen hat. Grund ist der Verdacht der Koordination bei der Berechnung branchenüblicher Metallzuschläge in Deutschland. Auch wenn dies nicht bedeute, dass Leoni gegen das deutsche Kartellrecht verstoßen habe, deuteten die Durchsuchungen jedoch auf einen begründeten Anfangsverdacht hin, so Warburg.

Als gut werden die Geschäftszahlen für 2021 von Hypoport (-0,1%) im Handel bezeichnet. Das Wachstum der Europace-Platform habe 14 Prozent zum Vorjahr betragen. Gegenüber dem etwas entschleunigten Marktwachstum sei das ordentlich. Mit einem Minus von 8,2 Prozent stehen K+S stark unter Druck. Ein Marktteilnehmer spricht von Gewinnmitnahmen, nachdem der Kurs in diesem Jahr schon gut 20 Prozent gewonnen habe.


   Pearson mit starkem Zwischenbericht 

Pearson notieren sehr fest, der Kurs steigt um 7,4 Prozent. Das Verlagshaus hat einen Zwischenbericht gegeben, der laut Händlern auf einen unerwartet starken Gewinn- und Umsatzanstieg im abgelaufenen Jahr hindeutet. Das Umsatzplus von 8 Prozent habe den Konsens von plus 6,7 Prozent übertroffen. Auch das EBIT liege über den Erwartungen. Citi spricht von Stärke quer durch das Portfolio und empfiehlt die Aktie zum Kauf.

Die Ölpreise steigen erneut und schüren damit die Inflationssorgen weiter. Brent legte zwischenzeitlich auf gut 89 Dollar je Barrel zu, den höchsten Stand seit sieben Jahren. "Je nach Entwicklung kann der Ölpreis schnell die Marke von 100 Dollar erreichen", sagt ein Marktteilnehmer. Allerdings sei bei einer Beruhigung zum Beispiel der Ukraine-Krise auch ein kräftiger Rückgang möglich. Ölaktien gewinnen weitere 0,9 Prozent.


=== 
Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.286,50      +0,7%       28,68      -0,3% 
Stoxx-50                3.817,13      +0,4%       14,64      -0,0% 
DAX                    15.835,43      +0,4%       62,87      -0,3% 
MDAX                   34.172,51      +0,1%       17,15      -2,7% 
TecDAX                  3.524,01      +0,6%       22,38     -10,1% 
SDAX                   15.630,34      +0,0%        6,36      -4,8% 
FTSE                    7.590,62      +0,4%       27,07      +2,4% 
CAC                     7.185,13      +0,7%       51,30      +0,5% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       0,00                  +0,02      +0,18 
US-Zehnjahresrendite        1,89                  +0,01      +0,38 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Mi,12:20  Di, 17:30   % YTD 
EUR/USD                   1,1342      +0,1%      1,1345     1,1332   -0,2% 
EUR/JPY                   129,85      +0,0%      129,92     129,83   -0,8% 
EUR/CHF                   1,0389      -0,0%      1,0387     1,0392   +0,1% 
EUR/GBP                   0,8316      -0,2%      0,8317     0,8345   -1,0% 
USD/JPY                   114,48      -0,1%      114,51     114,58   -0,6% 
GBP/USD                   1,3639      +0,3%      1,3643     1,3577   +0,8% 
USD/CNH (Offshore)        6,3498      -0,2%      6,3503     6,3600   -0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                41.953,50      -1,3%   42.047,72  41.453,02   -9,3% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  86,63      85,43       +1,4%       1,20  +15,2% 
Brent/ICE                  88,42      87,51       +1,0%       0,91  +13,5% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.818,16   1.813,79       +0,2%      +4,37   -0,6% 
Silber (Spot)              23,80      23,46       +1,4%      +0,34   +2,1% 
Platin (Spot)             999,00     983,84       +1,5%     +15,16   +2,9% 
Kupfer-Future               4,45       4,38       +1,5%      +0,07   -0,3% 
=== 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

January 19, 2022 07:02 ET (12:02 GMT)