Freiburg (awp) - Der Elektronikkomponenten-Hersteller Lem hat im per Ende März beendeten Geschäftsjahr 2018/19 den Umsatz gesteigert, aber weniger Gewinn geschrieben. Die Aktionäre sollen dennoch eine höhere Dividende erhalten. Für das laufende Geschäftsjahr gibt sich die Geschäftsleitung zuversichtlich.

Konkret stieg der Umsatz in der Berichtsperiode um 6,8 Prozent auf 321,6 Millionen Franken. Wechselkursbereinigt ergab sich im Umsatz ein Plus von 5,8 Prozent, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. 61 Prozent des Umsatzwachstums stammte dabei aus dem Automobilbereich, der vor allem vom Trend zu umweltfreundlichen Autos profitierte.

Deutlich erhöht haben sich aber auch die Kosten für Forschung und Entwicklung, die um fast 30 Prozent auf 27,6 Millionen stiegen und somit 8,6 Prozent des Umsatzes ausmachten. Mit den höheren Ausgaben wolle man neue Möglichkeiten erschliessen, teilte Lem mit.

Weniger Reingewinn

Das schlug auf die Gewinnzahlen durch. Das operative Ergebnis auf Stufe EBIT stieg mit plus 2,6 Prozent auf 64,8 Millionen weniger stark als der Umsatz. Die entsprechende Marge sank entsprechend leicht auf 20,1 Prozent von 21,0 Prozent.

Der Reingewinn sank gar um 3,8 Prozent auf 52,4 Millionen Franken - trotz einer einmaligen steuerlichen Vergünstigung von 3,4 Millionen.

Die Aktionäre sollen dennoch eine um 2 auf 42 Franken erhöhte Dividende je Anteil erhalten. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 91,4 Prozent. Die Dividendenpolitik von Lem sieht vor, "deutlich mehr" als 50 Prozent des Reingewinns an die Aktionäre auszuzahlen.

Mit den Zahlen Lem die Erwartungen der Analysten übertroffen. Im Durchschnitt (AWP-Konsens) hatten diese mit einem Umsatz von 317,1 Millionen, einem EBIT von 63,7 Millionen und einem Reingewinn von 50,4 Millionen gerechnet. Als Dividende hatten sie 41,30 Franken vorhergesagt.

Starker Umsatzanstieg im Automobil-Segment

Im kleineren Automobilsegment stieg der Umsatz um 21 Prozent auf 71,4 Millionen Franken. Der Anteil mit umweltfreundlichen Autos mache inzwischen 68,1 Prozent des Spartenumsatzes aus, erklärte Lem. China bleibe zwar nach wie vor der grösste Automarkt, doch die chinesische Wirtschaft zeige Anzeichen einer Verlangsamung, warnte Lem. Und E-Autos seien anfällig für Veränderungen in der Regierungspolitik.

Das grössere Segment Industrie steigerte den Umsatz um 3,3 Prozent auf 250,2 Millionen. Dabei sei der Umsatz in China um 3,3 Prozent zurückgegangen plus. Dagegen stieg der Absatz in Europa um 5,2 Prozent, in den USA um 9,6 Prozent und im Rest der Welt 7,3 Prozent

Angesichts der weltweit rückläufigen Konjunkturentwicklung habe Lem im vergangenen Geschäftsjahr eine "mehr als zufriedenstellende Performance" erzielt, sagte in der Mitteilung CEO Frank Rehfeld.

Dieser blickt auch zuversichtlich in die Zukunft. Bedingt durch die Megatrends Energieeffizienz, Mobilität und Automatisierung würden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Lem weiterhin positiv bleiben, sagte CEO Rehfeld. Das Unternehmen rechne mit einem stabilen Umsatzwachstum im grösseren Industrie-Segment. Das Auto-Segment biete zwar die grössten Wachstumschancen, sei aber auch Abwärtsrisiken ausgesetzt.

Insgesamt rechnet Lem mit einer "erneut soliden Finanzperformance" im laufenden Jahr, hiess es abschliessend.

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