DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die jüngsten Wohnungszukäufe und steigende Mieten treiben den Immobilienkonzern LEG weiter an. Im ersten Quartal kletterte der operative Gewinn aus dem laufenden Geschäft (FFO 1) im Jahresvergleich um 10,7 Prozent auf 104,1 Millionen Euro, wie das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Für das laufende Jahr zeigte sich Unternehmenschef Lars von Lackum weiter zuversichtlich, das operative Ergebnis (FFO 1) auf 410 Millionen bis 420 Millionen Euro zu steigern.

Die Aktien notierten kurz nach Handelsbeginn in einem sehr schwachen Gesamtmarkt 0,6 Prozent im Minus. Auch Analyst Thomas Rothäusler von der Investmentbank Jefferies konstatierte in einer ersten Reaktion eine starke Entwicklung des Immobilienkonzerns auf operativer Ebene. Steigende Markterwartungen bezüglich des Immobilienvermögens abzüglich Schulden (NAV) könnten sich nun als wesentlicher Kurstreiber erweisen.

Die Wohnungen des Unternehmens seien derzeit nahezu vollvermietet, sagte von Lackum laut Mitteilung. Bezahlbarer Wohnraum im geförderten und frei finanzierten Bereich sei weiterhin besonders stark nachgefragt.

Vor allem in den Großstädten steigen die Mieten schon seit Jahren, inzwischen holen aber auch zahlreiche mittelgroße Städte kräftig auf. Die Miete auf vergleichbarer Fläche stieg im ersten Quartal auf durchschnittlich 6,03 Euro pro Quadratmeter nach 5,86 Euro ein Jahr zuvor, wie der Konzern weiter mitteilte. Ohne die preisgebundenen Wohnungen, die rund ein Viertel des Immobilienportfolios von LEG ausmachen, legten die Mieten im Schnitt um 3,3 Prozent auf 6,43 Euro zu.

Dazu trugen auch Modernisierungen bei, die es Vermietern ermöglichen, an der Preisschraube zu drehen. So darf ein Teil der Kosten für energetische Maßnahmen wie etwa neue Fenster oder Dämmungen der Fassade auf die Mieter umgelegt werden. LEG steckte im Zeitraum von Januar bis März mit rund 94 Millionen Euro gut ein Viertel mehr in Instandhaltung und Modernisierung.

Das Periodenergebnis betrug in den ersten drei Monaten 124,4 Millionen Euro. Das war fast doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Neben einer besseren Geschäftsentwicklung trug auch ein positives Ergebnis aus der Marktbewertung von Derivaten aus den Wandelschuldverschreibungen dazu bei.

Zum Ende des ersten Quartals 2021 hatte LEG rund 145 000 Wohneinheiten sowie mehr als 1300 Gewerbeimmobilien im Bestand. Diese befinden sich größtenteils in Nordrhein-Westfalen. Im Zuge der bereits verkündeten Strategieüberprüfung nimmt LEG nun auch sogenannte B- und C-Städte in Pendlerregionen ins Visier sowie Standorte außerhalb des Bundeslandes. Hier verspricht sich der Konzern noch deutliches Mietwachstum./mne/eas/stk