Der Chef von Deutschlands zweitgrößtem privaten Immobilienkonzern LEG Immobilien, Lars von Lackum, spricht sich dafür aus, die Wärmeversorgung der deutschen Mieter im kommenden Winter deutlich stärker als bisher einzuschränken. "Ich glaube, dass in der derzeitigen Kriegssituation der Bevölkerung in Deutschland klargemacht werden muss, dass jetzt Verzicht angesagt ist", sagte der Manager im Interview mit dem Handelsblatt. "Und das wird ein Wärmeverzicht sein - das muss man klar politisch aussprechen." Er fordert daher eine gesetzliche Möglichkeit, die Temperaturen stärker als bisher absenken zu dürfen.

Angesichts der dramatischen Preissteigerungen bei Energie herrscht Alarmstimmung in der Immobilienbranche. Es wird befürchtet, dass Mieter in Zahlungsschwierigkeiten kommen könnten - und damit auch kleine Vermieter in Existenznöte, schließlich müssen diese in Vorleistung treten. "Die LEG braucht kein Geld", betonte von Lackum, "uns geht es besser als manchen kleineren Firmen". Aber in den Verbänden sei zu hören, dass manche Vermieter mit kleinerem Wohnungsbestand an ihre Grenzen kämen. Er gehe davon aus, "dass bundesweit bis zu 20 Prozent der Mieter das Problem mit den Energiepreisen finanziell alleine nicht mehr in den Griff bekommen", erklärte der Manager.

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July 25, 2022 04:46 ET (08:46 GMT)