Yverdon-les-Bains (awp) - Die im Bereich Energiespeicherung tätige Leclanché SA hat mit dem Mehrheitsaktionär SEFAM eine neue Finanzierungsvereinbarung abgeschlossen. Diese soll die Abarbeitung des Auftragsbestandes und die Produktion im laufenden Jahr sichern. Trotz erfreulicher Aussichten für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen aber erst in der zweiten Jahreshälfte 2023 ein positives Betriebsergebnis.

SEFAM (früher FEFAM) habe als Hauptaktionär einer Finanzierung über insgesamt 59,6 Millionen Franken zugestimmt, teilte Leclanché am Dienstag mit. Die Finanzierung umfasst mehrere Kreditlinien.

Konkret besteht sie aus drei Wandelanleihen über einen Gesamtbetrag von 26,7 Millionen Franken und einer Convertible Facility in der Höhe von 32,9 Millionen. Abhängig von den Umständen kann der Betrag der Convertible Facility aber auch noch höher sein.

Darüber hinaus habe sich SEFAM verpflichtet, 33,8 Millionen Franken eines gewährtes Darlehens umzuwandeln. Damit soll die Überschuldung in der Bilanz beseitigt werden. Dies Umwandlung erfolgt voraussichtlich per 31. März 2021.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 hat Leclanché den Umsatz um 45 Prozent auf 23 Millionen Franken gesteigert, wie das Unternehmen weiter bekanntgab. Dank der gesicherten Finanzierung seien zudem die Aussichten für das laufende Jahr "trotz ungünstiger globaler Situation" positiv. Es gebe konkrete Anzeichen für ein wachsendes Interesse sowohl im Bereich der stationären Speicherung als auch im Bereich E-Transport. Und die Finanzierung ermögliche die Abarbeitung des soliden Auftragsbestandes und die Auslieferung der Produkte im laufenden Jahr.

2021 knappe Umsatzverdoppelung erwartet

Konkret wird für 2021 nahezu eine Verdoppelung des Umsatzes in den Bereich von 38 bis 44 Millionen Franken in Aussicht gestellt sowie positive Bruttomargen. Im stationären Speichergeschäft sollen die fortgesetzte Auslieferung des Projekts in St. Kitts und Nevis und weitere neue stationäre Projekte in schnellen EV-Ladeanwendungen für Umsatzwachstum und positive Margen sorgen.

Und im Bereich E-Marine werden Schiffe mit Leclanché-Antrieb in Betrieb genommen, darunter die erste von neun Hybridfähren. Auch ein autonomes und 100 Prozent elektrisches Containerschiff sei von Yara in Norwegen abgenommen worden. Im Bereich E-Train sind die ersten Bestellungen von Bombardier eingegangen. Im Rahmen dieser Vereinbarung sollen in den kommenden fünf Jahren Batteriepakete im Wert von rund 100 Millionen Franken geliefert werden.

Bis ein operativer Gewinn erwirtschaftet wird, dürfte es allerdings noch eine Weile dauern. Basierend auf dem laufenden Aktionsplan zur Senkung der Umsatzkosten, den unterzeichneten Kunden- und Rahmenverträgen sowie den aussichtsreichen Geschäftsmöglichkeiten sei mit dem Erreichen der Gewinnschwelle auf Stufe EBITDA im zweiten Semester des Jahres 2023 zu rechnen, hiess es. Dies sollte bei einem Umsatz zwischen 175 und 200 Millionen Franken möglich sein.

cf/yr