lm holding will eine stärkere Kapitalstruktur aufbauen, um das Geschäft langfristig zu sichern und Flexibilität für neue Geschäftschancen zu bewahren

Amsterdam / Chiasso, 15. Mai 2020 - lm holding (oder 'das Unternehmen'), ein führender europäischer Online-Anbieter für Reisen und Freizeit, veröffentlicht heute die Zahlen des ersten Quartals 2020 und kündigt die Absicht an, die Kapitalstruktur zu stärken.

Ergebnisse 1. Quartal 2020:

  • Umsatz im Kerngeschäft von € 70,3 Mio., 12.9% weniger als im Q1 2019
  • EBITDA im Kerngeschäft von € 9,2 Mio., 48.6% weniger als im selben Vorjahreszeitraum
  • Nettoresultat von (€ 6,7 Mio.), verglichen mit € 6,3 Mio. im Q1 2019
  • € 83,2 Mio. liquide Mittel, was einer Abnahme von 24,6% seit Ende 2019 entspricht

Ergebnisse 1. Quartal in Millionen €

2020

2019

Veränderung ggü Vorjahr %

Bruttoreisevolumen*

622,8

715,8

-13,0%

Umsatz Kerngeschäft*

70,3

80,8

-12,9%

EBITDA Kerngeschäft*

9,2

17,9

-48,6%

Nettoresultat**

(6,7)

6,3

NA

Liquide Mittel**

83,2

97,9

-15,0%

Nettofinanzposition**

18,6

50,2

-63,0%

*Die Daten beziehen sich auf die lm group ohne Venture Initiatives und Kreuzfahrtgeschäft

**Daten beziehen sich auf die gesamte lm holding

lm Gruppe startete stark in das Jahr 2020 und konnte im Januar und Februar ein deutliches Wachstum vorweisen, wie am 19. März 2020 berichtet.

Seither hat sich die Welt verändert. Noch vor wenigen Monaten feierte die Gruppe das zweite Rekordjahr in Folge; heute steht sie vor der grössten wirtschaftlichen Herausforderung ihrer Geschichte.

COVID-19 fordert einen hohen Tribut von der Reisebranche. Es besteht nach wie vor Unsicherheit über das Ausmass der Auswirkungen. Gemäss Ankündigungen der Fluggesellschaften beträgt der Rückgang des Flugverkehrs rund 95%. Fast 80% der Hotelzimmer stehen leer und Kreuzfahrtschiffen ist es verboten, auszulaufen. Somit hat COVID-19 die Reisebranche fast vollständig zum Stillstand gebracht.

Die Umstände im Zusammenhang mit COVID-19 sind beispiellos und führten zu erheblichen finanziellen Auswirkungen auf unser Unternehmen und die Reisebranche. Das Unternehmen hat mehrere Wochen hinter sich, vor allem im März und April 2020, in denen Reisestornierungen die neuen Reservierungen bei weitem übertrafen. Das OTA-Geschäft wurde vollständig auf das Kundenbetreuungsmanagement umgelagert, um Rückerstattungsansprüche und Kundenbetreuung möglichst gut zu handhaben.

Wir unternehmen alle nötigen Schritte, um die Kapitalabflüsse mit einem genauen Auge auf Nettoumlaufvermögen, Stornierungen und Rückerstattungen zu kontrollieren. Damit wollen wir sicherstellen, dass wir für den längerfristigen Erfolg positioniert bleiben. Wir packen die Krise sozusagen an den Hörnern und fördern die Zusammenarbeit zwischen Akteuren der Reiseindustrie und Behörden mit dem Ziel, die Phase sicher zu überstehen.

Wie in unserer Pressemitteilung vom 19. März 2020 ausgeführt, ergreifen wir auch Massnahmen, um unsere Kostenbasis so weit wie möglich zu senken. Nachdem wir zunächst unsere Marketingausgaben auf ein Minimum reduziert haben, haben wir einen rasch durchführbaren Plan zur Senkung der Betriebskosten in Angriff genommen. So werden von März bis Dezember 2020 Einsparungen in Höhe von € 30 Mio. erreicht, verglichen mit der Vorjahresperiode. Dies entspricht circa 35% der gesamten Fixkosten.

Ungeachtet dessen, was die Generalversammlung vom 21. Mai 2020 in dieser Hinsicht beschliessen wird, hat der Verwaltungsrat freiwillig und präventiv auf jegliche Barzahlung im Jahr 2020 verzichtet, sowohl für den in diesem Jahr zu zahlenden Teil der Vergütung 2019 als auch für die gesamte Vergütung 2020. Für das Topmanagement wurden die Zahlungen von Boni und variablen Vergütungen für 2020 ausgesetzt.

Wir sind uns bewusst, dass die bestehenden Reiseeinschränkungen länger dauern und die Branche härter treffen könnten, als zu Beginn der Krise absehbar war. Wir haben diese schwierigen Szenarien für das gesamte Jahr 2020 respektive negative Auswirkungen der Krise bis und mit erstes Quartal 2021 in unserer Planung berücksichtigt. Aktuell sind die Volumina im OTA-Geschäft verglichen mit der Vorjahresperiode um rund 95% tiefer. Wir gehen davon aus, dass dieser Trend bis mindestens Ende Juni anhält. Ab Juli rechnen wir mit einer Erholung auf einen Bereich von -85 bis -90% im Vergleich zum Vorjahr, und dann mit einer progressiven Steigerung. Per Ende Jahr rechnen wir mit einer nennenswerten Erholung, jedoch mit Zahlen, die immer noch unter dem Vorjahresniveau liegen werden. Während des 1. Quartals 2002 haben das Media und META Geschäft unter dem Rückgang des Kundenverkehrs und der Werbeeinahmen gelitten, waren auf Stufe EBITDA aber break-even. Wir rechnen für beide Bereiche damit, dass sie während des Jahres Einnahmen generieren werden, jedoch im geringeren Umfang als bisher.

Wir wissen, dass der Abschwung nicht unbeschränkt andauern wird. Wir sind überzeugt, dass die Nachfrage für Reisen wieder einsetzen und die gesamte Branche schliesslich einen starken Aufschwung erleben wird, wie es nach anderen tragischen Ereignissen geschehen ist. Niemand weiss jedoch genau, wann dies passieren wird. Diese Unvorhersehbarkeit verlangt von uns, umsichtig zu handeln und Kontrollmassnahmen zu ergreifen, um das Unternehmen für die nächsten Jahre gut zu positionieren. So stellen wir sicher, dass wir unsere Anspruchsgruppen in diesem schwierigen Moment weiterhin unterstützen können und für die künftige Erholungsphase besser positioniert sind.

Aus den vergangenen Jahren der erfolgreichen Transformation und der Rekordresultate hat sich ein Erfolgsmodell, ein Management-Team und eine Agilität herausgebildet, die uns erfolgreich durch die Krise führen werden. Unser diversifiziertes und risikoarmes Geschäftsmodell (Transactional-OTA, META und Media) funktioniert tadellos und synergetisch. Wir sind als digitales, flexibles und agiles Unternehmen in der Lage, uns schnell anzupassen und auch unter den aktuell herrschenden Bedingungen effizient zu arbeiten. Zusammen mit unserem Geschäftsmodell ohne Lagerbestände und schlankeren Kostenbasis, verschafft uns dies wesentliche Vorteile gegenüber traditionelleren Akteuren. Die Verlagerung von offline zu online, die bereits im Gange war, wurde durch die Auswirkungen des COVID-19-Ausbruchs beschleunigt und wird unsere Position und unseren Marktanteil weiter stärken, sobald sich das Umfeld normalisiert.

Das Unternehmen verfügt über eine solide Bilanz und starke Nettoliquidität. Per 30. April 2020 zählt die Firma auf einen Kreditrahmen von € 97 Mio., wovon € 87 Mio. in Anspruch genommen wurden (€ 72 Mio. resp. € 54 Mio. am 31.03.2020). Die verfügbaren liquiden Mittel stiegen von € 83,2 Mio. per Ende März auf € 96,0 Mio. per 30 April 2020. Wir erwarten, dass die liquiden Mittel während des Sommers teilweise absorbiert werden und sich der Cashflow per Oktober erholt. Zum Zeitpunkt dieser Pressemitteilung befinden wir uns noch in Verhandlungen über zusätzliche Möglichkeiten, die in erster Linie mit den staatlich garantierten Hilfs- und Unterstützungsmechanismen in Frankreich, Spanien und Italien in Verbindung stehen.

Zusätzlich will das Unternehmen die Bilanz stärken und plant deshalb, eine Bezugsrechtsemmission für bis zu CHF 100 Mio. Aktienkapital zu unterbreiten. Dies würde dem Unternehmen ermöglichen, Geschäftschancen zu nutzen, falls und wenn diese sich dereinst zu besseren Bedingungen ergeben. Das Angebot soll voraussichtlich im 3. Quartal lanciert werden, abhängig von der Zustimmung der Aktionäre an einer ausserordentlichen Generalversammlung. Die Freesailors Cooperatief U.A., gegenwärtig der grösste Aktionär des Unternehmens, hat sich unwiderruflich dazu verpflichtet, das Angebot zu unterstützen.

Fabio Cannavale, lm holding CEO, sagte:

"Dank des Engagements unserer Mitarbeiter hatten wir grossen Erfolg und verzeichneten von Juni 2017 bis Februar 2020 ein 32-monatiges Wachstum in Folge. Jetzt befinden wir uns in einem anderen, schwierigen Umfeld. Wir wollen mit demselben Engagement unserer Vision näherkommen und unsere Mission erfüllen. Mehr denn je fühlen wir uns als eine tragende Säule unseres ehrgeizigen Projekts. Freesailors unterstützt die vom Verwaltungsrat vorgeschlagene Kapitalerhöhung voll und ganz. Das neue Kapital wird es lm holding ermöglichen, den unternehmerischen Esprit beizubehalten. Wenn es so weit ist, werden wir unseren Teil vollständig für den Nutzen aller Anspruchsgruppen leisten."

Marco Corradino, lm group CEO, fügte hinzu:

"2020 geht es nicht um Performance, sondern darum, widerstandsfähig zu bleiben und langfristig zu investieren. Dies tun wir, indem wir unsere Produkte verbessern und die Organisation optimieren. Dabei haben wir die Zukunft und die Entwicklungen der Branche fest im Blick. Jetzt, wo wir kein Wachstum verzeichnen können, ist der richtige Zeitpunkt, um Geschäftsprozesse zu überdenken. Wir passen die Strategie so an, damit wir für die zukünftigen Herausforderungen gerüstet sind. Das Umfeld im Reisesektor wird sich nach der Erholung sicher anders präsentieren. Mein Ziel ist es nun, die Gruppe über ihre Grenzen hinauszuführen und sie noch innovativer zu machen, um die sich bietenden Chancen zu nutzen."

Angesichts der anhaltenden Ungewissheit über die Auswirkungen und die Dauer der COVID-19-Pandemie und angesichts der Tatsache, dass der aktuelle Schwerpunkt auf der Arbeit an der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells mit Blick auf die Langfristigkeit liegt, publiziert das Unternehmen für das laufende Jahr keine Guidance. Geschäfts- und Performance-Updates werden regelmässig und umfassend bereitgestellt, in erster Linie während der Veröffentlichung der Quartalsergebnisse.

Vorläufige Informationen zur geplanten Kapitalerhöhung

Bei der geplanten Kapitalerhöhung sollen den Aktionären des Unternehmens Bezugs- und Handelsrechte angeboten werden. In Einklang mit dem jeweils geltenden Aktienrecht, werden die Aktionäre zum Zeichnen ordentlicher Aktien berechtigt. Die vorgeschlagene Transaktion soll vor der Lancierung der Bezugsrechtsemmission an einer ausserordentlichen Generalversammlung zur Abstimmung vorgelegt werden. Freesailors Cooperatief U.A., Hauptaktionär des Unternehmens mit aktuell 44,58% der Aktien, hat sich unwiderruflich dazu verpflichtet, (i) keine Aktien zu transferieren oder anderweitig zu veräussern, die sich aktuell in seinem Besitz befinden; (ii) an der ausserordentlichen Generalversammlung allen Anträgen bezüglich der Kapitalerhöhung zuzustimmen; (iii) die Bezugsrechte in Zusammenhang mit dem Angebot für die Kapitalerhöhung voll auszuüben. Stimmt die ausserordentliche Generalversammlung der Kapitalerhöhung zu, so kann voraussichtlich im dritten Quartal 2020 mit der Ausgabe der Emissionsrechte geplant werden. Weitere Informationen zur Bezugsrechtemission sollen in separaten Medienmitteilungen und einem Emissionsprospekt veröffentlicht werden.

Diskussionen zu einer möglichen Transaktion gestoppt

Das Unternehmen hat nun alle Diskussionen über mögliche Transaktionen mit Private Equity Gruppen gestoppt. Die Mehrheitsaktionäre, der Verwaltungsrat und das Management sind sich einig im Ziel, eine noch stärkere Organisation aufzubauen, die sich in einer neuen Wachstumsphase voll entfalten und zu einem zentralen Akteur in einem sich konsolidieren Markt werden soll.

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Finanzkalender

21. Mai 2020

Generalversammlung

31. Juli 2020

1H2020 Publikation der Halbjahreszahlen und IR Telefonkonferenz

11. November 2020

Resultate 3. Quartal 2020

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