Zürich (awp) - Das Online-Reisebüro LM Group rückt nach den Betrugsvorwürfen gegen das Management ins Visier von Finanzaktivisten. Dies zumindest ist das Fazit eines Artikels in der "Finanz und Wirtschaft", der sich dabei auf ein Gespräch mit einem Partner des US-Investors Dark Horse C tal beruft.

C.J. Martin von besagtem US-Investor fordere unter anderem einen Verkauf des Unternehmens und ein Eintreten des Verwaltungsrats für die Interessen aller Aktionäre, so die "FuW". "Diese Firma wird von jemandem kontrolliert, der in Haft sitzt. Der Verwaltungsrat übernimmt keine Verantwortung", sagte Martin.

Laut "FuW" haben sich andere Investoren den Forderungen von Martin angeschlossen, die Zeitung nennt allerdings keine weiteren Namen.

Die Tessiner Staatsanwaltschaft führt seit Juli dieses Jahres Voruntersuchungen gegen mehrere ehemalige Mitglieder der Geschäftsleitung. Darunter sind auch der Firmengründer und frühere CEO Fabio Cannavale sowie der operative Chef (COO) Andrea Bertoli. Beide befinden sich seither in Untersuchungshaft. Erst jüngst wurde diese bis zum 18. Oktober 2022 verlängert.

Ermittelt wird dabei wegen Betrug, unrechtmässiger Inanspruchnahme von Sozialversicherungs- oder Sozialhilfeleistungen und Verletzung des Schweizer Arbeitslosenversicherungsgesetzes. Gemäss früheren Angaben der LM Group zielt die Untersuchung auf einen möglichen Missbrauch von Ansprüchen und Auszahlungen von Covid-19-bezogenen Kurzarbeitsgeldern durch die Schweizer Töchter BravoNext SA, BravoMeta CH SA und LMNext CH SA ab.

Mittlerweile wurde auch Interim-CEO Laura Amoretti zusammen mit einer Anzahl weiterer ehemaliger und aktueller Mitarbeiter der Gruppe von der Staatsanwaltschaft des Kantons Tessin in den Status von Beschuldigten erhoben.

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