Zürich (awp) - Der Verwaltungsrat des von Turbulenzen geschüttelten Online-Reiseanbieters Lastminute.com hat einen offenen Brief vom Minderheitsaktionär Dark Horse Capital erhalten. In diesem Schreiben vom Mittwoch zeigt sich der US-Investor, der nach eigenen Angaben einen Anteil von rund 1 Prozent am Unternehmen hält, besorgt und fordert mehr Transparenz.

Aus operativer Sicht sei das laufende Jahr in Bezug auf Wachstum, Rentabilität und Cash-Generierung für Lastminute.com eines der besten der Firmengeschichte, heisst es im Schreiben. Allerdings werde dies durch fragwürdige Entscheidungen des Managements etwa im Zusammenhang mit Aktien-Transaktionen vom Juni überschattet. Der verbliebene Verwaltungsrat sei nun angehalten, verschiedene strategische Optionen, darunter auch ein Verkauf des Unternehmens, eingehend prüfen.

Ende Oktober hatte die Tessiner Staatsanwaltschaft die Untersuchungshaft für den Firmengründer und früheren CEO Fabio Cannavale sowie den operativen Chef (COO) Andrea Bertoli bis am 29. November verlängert. Es laufen weiterhin Ermittlungen zu Vorwürfen wie Betrug, unrechtmässiger Inanspruchnahme von Sozialversicherungs- oder Sozialhilfeleistungen sowie Verletzung des Schweizer Arbeitslosenversicherungsgesetzes aufgenommen. Das Unternehmen wird derzeit interimistisch von Laura Amoretti geleitet.

Lastminute.com wird morgen Donnerstag Zahlen zum dritten Quartal 2022 offenlegen.

an/rw