Amsterdam (awp) - Die Staatsanwaltschaft des Kantons Tessin hat für den Chef des Online-Reiseanbieter LM Group ("Lastminute") und weitere Führungskräfte des Unternehmens Untersuchungshaft beantragt. Zudem sperrten die Behörden im Zuge laufender Ermittlungen Gelder der Gruppe von insgesamt 7 Millionen Franken, wie die LM Group am Freitag mitteilte.

Ermittelt wird derzeit wegen Betrugsverdacht, unrechtmässige Inanspruchnahme von Sozialversicherungs- oder Sozialhilfeleistungen und Verletzung des Schweizer Arbeitslosenversicherungsgesetzes, wie sowohl die LM Group als auch die Tessiner Polizei und Staatsanwaltschaft bereits am Mittwoch vermeldet hatten. Betroffen sind den Angaben zufolge die Schweizer Tochtergesellschaften BravoNext SA, BravoMeta CH SA und LMNext CH SA.

Nun gibt die Gruppe bekannt, dass die Staatsanwaltschaft in diesem Zusammenhang für fünf Personen, darunter CEO Fabio Cannavale und COO Andrea Bertoli, Untersuchungshaft mit den entsprechenden Zwangsmassnahmen für eine maximale Dauer von bis zu drei Monaten beantragt hat.

Darüber hinaus habe das Amt einen Teil der Gelder auf bestimmten Bankkonten der betroffenen Tochtergesellschaften in einer Gesamthöhe von 7 Millionen Franken gesperrt. Die LM Group werde das Amt weiterhin bei den Untersuchungen unterstützen, heisst es. Zudem seien bereits Massnahmen ergriffen worden, um eine "angemessene" Kontinuität im Tagesgeschäft der betroffenen Tochtergesellschaften zu gewährleisten.

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