Amsterdam (awp) - Die beiden früheren Geschäftsführer des Online-Reiseanbieters LM Group ("Lastminute") dürften noch länger in Untersuchungshaft bleiben. Wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte, hat ein Tessiner Gericht die von der Tessiner Staatsanwaltschaft beantragte Haftverlängerung bis spätestens am 18. Oktober 2022 genehmigt.

Seit Mitte Juli befinden sich der Firmengründer und frühere CEO Fabio Cannavale sowie der operative Chef (COO) Andrea Bertoli in Untersuchungshaft. Nach wie vor werde die LM Group von der Interimschefin Laura Amoretti geleitet, heisst es weiter. Sie gehöre seit vielen Jahren dem Unternehmen an und sei seit 2019 als Chefin des Kundenmanagements tätig.

Laut früheren Angaben hatte die Tessiner Staatsanwaltschaft gegen verschiedene Schweizer LM Group-Tochtergesellschaften Ermittlungen zu Vorwürfen wie Betrug, unrechtmässiger Inanspruchnahme von Sozialversicherungs- oder Sozialhilfeleistungen sowie Verletzung des Schweizer Arbeitslosenversicherungsgesetzes aufgenommen.

Nach dem Verständnis des Unternehmens ziele die Untersuchung auf einen möglichen Missbrauch von Ansprüchen und Auszahlungen von Covid-19-bezogenen Kurzarbeitsgeldern durch die Schweizer Töchter BravoNext SA, BravoMeta CH SA und LMNext CH SA ab, heisst es im Communiqué vom Montag weiter. Die Untersuchung befasse sich mit der möglichen Diskrepanz zwischen den von den rund 500 Beschäftigten in Chiasso geleisteten Arbeitsstunden und der den Behörden gemeldeten Arbeitsstunden.

Noch ist unklar, wie lange die Voruntersuchung andauertn wird. Dazu gebe es keine fixe Frist und es könne einige Zeit dauern, bis sie beendet sei, so die LM Group. Und die Firma hält fest, dass sich die Ermittlungen gegen Einzelpersonen und nicht gegen das Unternehmen oder die Tochtergesellschaften richte.

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