--240 bis 280 Millionen Euro bereinigtes EBITDA im 2. Quartal erwartet

--Lanxess bezeichnet Rohstoffpreisanstieg als beunruhigend

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Von Britta Becks

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Spezialchemie-Konzern Lanxess hat nach einem guten ersten Quartal seine Prognose für das Gesamtjahr 2021 angehoben. Konzernweit lagen die Absatzmengen im Auftaktquartal über dem von der Corona-Pandemie vergleichsweise geringfügig beeinträchtigten Vorjahresniveau. Wesentlicher Treiber der anziehenden Nachfrage war die Automobilindustrie, insbesondere im Segment Engineering Materials. Gegenläufig wirkten sich hingegen witterungsbedingten Produktionsausfälle in den USA in den Segmenten Advanced Intermediates, Specialty Additives und Consumer Protection aus. Zudem belasteten negative Wechselkurseffekte, allem voran aus dem US-Dollar, sowie höhere Energiekosten das Ergebnis.

Im abgelaufenen Quartal erreichte Lanxess mit einem EBITDA vor Sondereinflüssen von 242 (Vorjahr 245) Millionen Euro sein selbstgestecktes Ziel von 200 bis 250 Millionen Euro. Das Konzernergebnis aus dem fortzuführenden Geschäft blieb mit 63 Millionen Euro stabil. Die Konzernerlöse lagen mit 1,693 Milliarden Euro um 0,6 Prozent marginal unter dem Vorjahresniveau. "Das positive Momentum aus dem vierten Quartal hat sich fortgesetzt und wir sind gut in das neue Geschäftsjahr gestartet", sagte Vorstandsvorsitzender Matthias Zachert. "Operativ haben wir Corona damit hinter uns gelassen und sind nun sehr zuversichtlich für den weiteren Jahresverlauf."


   Weitere Erholung in vielen Endmärkten - Rohstoffpreisentwicklung beunruhigt 

Für das Gesamtjahr plant der MDAX-Konzern nun mit einem Anstieg des EBITDA vor Sondereinflüssen auf 950 Millionen bis 1 Milliarden Euro nach bislang in Aussicht gestellten 900 Millionen bis 1 Milliarde Euro. Im Jahr 2020 hatte Lanxess operativ und bereinigt 862 Millionen Euro verdient. Im laufenden Quartal peilt Lanxess ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 240 bis 280 Millionen Euro an. Neben der anziehenden Nachfrage aus der Autobranche machte Lanxess auch in anderen Endmärkten wie dem Baugewerbe und dem Agro-Geschäft eine weitere Erholung aus, während die Luftfahrtindustrie weiterhin deutlich hinterhinkt.

Eine Kehrseite der Nachfragerholung ist die Entwicklung der Rohstoffpreise. Den teils drastischen Anstieg der Rohstoffpreise bezeichnete Lanxess als beunruhigend. Eine zügige Preisweitergabe bleibe somit weiter wichtig.

Das erste Quartal hat Lanxess auch für strategisches Wachstum genutzt. Neben der zweitgrößten Akquisition der Unternehmensgeschichte - mit Emerald Kalama Chemical will Lanxess neue margenstarke Anwendungsfelder in der Lebensmittelindustrie und im Bereich Tiergesundheit erschließen -, ist der Kölner Konzern seit diesem Jahr auch im Batteriechemie-Markt aktiv. Ende März wurde dazu eine Kooperation mit dem weltweit führenden Hersteller von Lithium-Ionen-Batteriematerialien Tinci geschlossen. Ab 2022 will Lanxess in Leverkusen Elektrolytformulierungen für Lithium-Ionen-Batterien im Auftrag des chinesischen Unternehmens herstellen. Den EU-Markt für Batteriechemikalien schätzt Lanxess bis 2025 auf über 10 Milliarden Euro.

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May 12, 2021 06:09 ET (10:09 GMT)