FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Fortsetzung des Konzernumbaus mit einem milliardenschweren Deal hat die Lanxess-Aktien am Dienstag angetrieben. Sie stiegen an der Spitze des MDax um knapp zwölf Prozent auf 43,67 Euro. Die Kölner bringen das Geschäft mit Hochleistungskunststoffen für die Auto- und Elektroindustrie in ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Beteiligungsgesellschaft Advent ein. Die neue Firma übernimmt im gleichen Zuge in einem Milliardendeal das Kunststoffgeschäft Engineering Materials des niederländischen Konzerns Royal DSM.

An dem Joint Venture soll Advent mindestens 60 Prozent halten. Lanxess werde im Gegenzug eine erste Zahlung von mindestens 1,1 Milliarden Euro sowie einen Anteil von bis zu 40 Prozent erhalten, hieß es weiter. Mit dem Geld will Konzernchef Matthias Zachert Schulden tilgen. Auch ein Aktienrückkaufprogramm für bis zu 300 Millionen Euro ist angedacht. In einigen Jahren kann Lanxess dann noch die Beteiligung an dem Joint Venture abstoßen.

Analyst Chris Counihan vom Investmenthaus Jefferies schreibt in einer ersten Reaktion von einem großen Schritt für den Schuldenabbau von Lanxess. Sobald auch die restlichen 40 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen mit Advent verkauft seien, dürfte das Verhältnis von Nettoschulden zu operativem Gewinn (Ebitda) auf das 1,4-fache sinken./mis/stk