Zürich (awp) - Dem Zementkonzern LafargeHolcim erwachsen aus einer Beteiligung an einem kubanischen Zementwerk rechtliche Probleme in den USA. Ein US-Gericht habe diese Woche eine Schadenersatz-Klage im Volumen von 270 Millionen Dollar zugelassen, schreiben die Tamedia-Zeitungen (Online) am Freitag.

Bei dem Rechtsstreit gehe es um Forderungen von zwei Dutzend Privatpersonen und Erben verstorbener Personen. Sie würden in den USA Entschädigung für enteignete Grundstücke verlangen, auf denen heute ein Zementwerk stehe. Rechtliche Grundlage der Klage sei das sogenannte Helms-Burton-Gesetz, eine 1996 erlassene Verschärfung der US-Blockade gegen Kuba.

Seit 2001 soll der Konzern, damals noch Holderbank, an einem Werk in Kuba beteiligt sein. LafargeHolcim habe "wissentlich und absichtlich" ein "komplexes Netz von Briefkastenfirmen und -Transaktionen" in den Niederlanden und Spanien genutzt, um die Partnerschaft mit dem kubanischen Staat bei der Modernisierung und dem Betrieb des Zementwerks zu verschleiern, zitiert der Artikel den Entscheid zur Zulassung der Klage.

Die Klage sei dem Unternehmen bekannt. "LafargeHolcim ist der Ansicht, dass diese Klage unbegründet ist und wird sich vor Gericht energisch verteidigen", wird eine Sprecherin in dem Artikel zitiert.

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