Zürich (awp) - Der Zementhersteller LafargeHolcim gibt am Donnerstag, 30. April, das Geschäftsergebnis zum ersten Quartal 2020 bekannt. Insgesamt fünf Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen.

Q1 2020E
(in Mio Fr.)                  AWP-Konsens    Bandbreite   Q1 2019A   Schätzungen

Umsatz                           5'200     5'070 - 5'248     5'959        4
- Like-for-like Wachstum (in %)   -4,5      -3,5 - -6,3        6,4        3
EBIT*                              227       167 - 258         305        5

* recurring

FOKUS: Die Experten rechnen bei LafargeHolcim im ersten Quartal mit einem Umsatzrückgang. Auch das Betriebsergebnis dürfte tiefer ausfallen. Regional betrachtet dürfte es dabei deutliche Unterschiede geben. Die Coronavirus-Pandemie dürfte sich in unterschiedlichem Masse ausgewirkt haben. Zudem erhoffen sich die Analysten genauere Abgaben zu dem getroffenen Massnahmen, zum Jahresausblick und dem Einfluss der Corona-Krise auf die einzelnen Märkte des Konzerns.

ZIELE: Die Corona-Krise macht auch LafargeHolcim zu schaffen. Ende März hat der Zement- und Baustoffkonzern seine erst einen Monat zuvor mit den Jahreszahlen gesetzten Ziele für das Gesamtjahr gekippt. Die Guidance 2020 sei nicht mehr in Kraft, hiess es.

Zuvor war das Management noch von einer ähnlichen Entwicklung wie 2019 ausgegangen und es wurde ein Wachstum beim Nettoverkaufsertrag von 3 bis 5 Prozent in Aussicht gestellt.

PRO MEMORIA: "Die Auswirkungen der Corona-Pandemie beginnen erst jetzt zu wirken und wir rechnen im April und Mai mit deutlich niedrigeren Volumen in den meisten Schlüsselmärkten", hiess es Anfang April. Das genaue Ausmass sei jedoch derzeit nur schwer abzuschätzen.

Durch die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie gebe es Unterbrüche und Störungen im Geschäftsablauf in einer Reihe von Ländern. In den meisten Ländern gebe es im Bausektor Beeinträchtigungen. Nachdem die Nachfrage im ersten Quartal insgesamt solide war, wird im zweiten mit deutlichen negativen Auswirkungen gerechnet. Die Entwicklung sei volatil und verlaufe von Land zu Land unterschiedlich, betonte LafargeHolcim.

Zusammen mit der zurückgezogenen Guidance hat der Konzern ein Kostensenkungsprogramm angekündigt. Die Investitionen sollen gegenüber dem Vorjahr um mindestens 400 Millionen Franken zurückgefahren werden und die laufenden Kosten um mindestens 300 Millionen sinken. Das Nettoumlaufvermögen soll im gleichen Masse abnehmen, wie das Geschäft rückläufig ist. Positive Effekte werden durch die niedrigen Energie- und Rohmaterialpreise erwartet.

Der Konzern betonte, dass man über eine starke Liquidität verfüge. Die Barmittel (per 26. März) wurden auf 8 Milliarden Franken beziffert. Anfang April wurde zudem eine zweijährige Unternehmensanleihe im Volumen von 250 Millionen Franken und einem Coupon von 1,05 Prozent emittiert.

Die Generalversammlung soll wie geplant am 12. Mai stattfinden, jedoch ohne die persönliche Anwesenheit der Aktionäre. Diese werden wegen des Coronavirus ausgeschlossen. Die Dividende von 2 Franken pro Aktie wurde Ende März bestätigt.

Im Verwaltungsrat wird es dabei zu Veränderungen kommen. Philippe Block und Kim Fausing werden als neue Kandidaten nominiert. Block ist Professor für Architektur und Tragwerk an der ETH Zürich sowie Gründer der Block Research Gruppe. Fausing ist seit 2017 CEO und Präsident des dänischen Industriekonzerns Danfoss. Paul Desmarais dagegen steht anders als die übrigen zehn Verwaltungsratsmitglieder für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung.

AKTIENKURS: Der Aktienkurs von LafargeHolcim hat sich in den vergangenen Wochen zusammen mit dem Gesamtmarkt von dem deutlichen Einbruch erholt. Mitte März wurde bei 28,30 Franken ein Tief markiert. Anfang des Jahres hatte der Kurs noch bei 53,70 Franken gelegen. Aktuell notieren die Titel wieder bei 38,96 Franken.

Website: www.lafargeholcim.com

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