FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte werden zum Handelsstart am Mittwoch etwas höher erwartet. Die Wall Street gibt keine klare Richtung vor, während leichter tendierende Anleihen im Verlauf für etwas Abgabedruck sorgen könnten. Der DAX wird am Morgen 0,1 Prozent höher bei 19.450 Punkten erwartet, auch der Euro-Stoxx-50 sollte etwas zulegen können. Für die Einzelwerte hat die Berichtssaison wieder ein paar Höhepunkte parat. Ansonsten ist festzustellen, dass erwartet gute Zahlen, wie bei der Deutschen Börse am Vorabend, der Aktie keinen großen Impuls mehr liefern. Enttäuschungen werden dagegen deutlich abgestraft. Daraus ist abzulesen, dass die Börse bereits viel an guten Nachrichten in die Kurse eingearbeitet hat.

Neben der Berichtssaison stehen im Tagesverlauf einige Notenbanker der Europäischen Zentralbank sowie der Fed vor den Mikrofonen. Hier äußerte sich am Vorabend EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau dahingehend, dass die Ratsmitglieder der Europäischen Zentralbank auf ihren künftigen Sitzungen alle Optionen in Betracht ziehen sollten. Die Zinserwartungen an EZB und Fed lieferten zuletzt die Impulse für den Anleihen, Devisen wie auch den Aktienmarkt. Derweil befindet sich der Präsidentschaftswahlkampf in den USA so langsam auf der Zielgeraden - und hier bleibt es spannend.

Finanzwerte mit Deutscher Bank im Fokus

Positiv werden die Zahlen zum dritten Quartal der Deutschen Bank in einer ersten Einschätzung gewertet. Der Vorsteuergewinn sei mit 2,26 Milliarden über dem Konsens hereingekommen, getrieben vom Investmentbanking. Zudem schauten die Frankfurter auf die Kosten, das Cost-Income-Ratio lag mit 63 deutlich unter den erwarteten 65,3. Die Bank prognostiziert zudem Anzeichen einer Stabilisierung im Gewerbeimmobiliensektor, was in den kommenden Quartalen zu einer Reduzierung der Risikovorsorge führen sollte. Die Aussicht auf einen neuerlichen Rückkauf sollte die Aktie unterstützen, die zunächst leicht im Plus gesehen wird.

Als "beeindruckend" stufen die Jefferies-Analysten die Ergebnisse für das dritte Quartal 2024 der DWS ein. Der bereinigte Vorsteuergewinn habe den Konsens um 5 Prozent übertroffen, getrieben durch höhere Einnahmen und niedrigere Kosten. Das Nettoneugeld (NNM) erreichte im Quartal mit plus 17 Milliarden Euro einen Rekord.

Als insgesamt neutral für die Stimmung gegenüber der Aktie der Deutschen Börse bewerten die Analysten von RBC die Drittquartalszahlen des Börsenbetreibers. Die Zahlen lägen im Rahmen der Erwartungen und zeigten ein beeindruckendes organisches Umsatz- und EBITDA-Wachstum von 9 bzw. 15 Prozent. Das Unternehmen habe die Prognosen für das Geschäftsjahr 2024 erneut angehoben und sie in Einklang mit dem aktuellen Konsens gebracht.

Flatexdegiro lieferte ein solides drittes Quartal ab, was nach Einschätzung eines Marktteilnehmers keinen Kurstreiber liefert. "Die Aktie hatte zuletzt einen guten Lauf, ich sehe in den Zahlen kein weiteres Kaufargument", so der Marktteilnehmer. Die Handelsaktivität der Flatex-Kunden war wie zu erwarten im Sommer zurückhaltend, die Aktie wird mit Gewinnmitnahmen 2 Prozent tiefer gesehen.

China-Geschäft von L'Oreal könnte Sektor belasten

Von einem "bemerkenswert schwachen Quartal" sprechen die RBC-Analysten mit Blick auf die Zahlen von L'Oreal. Das organische Umsatzwachstum von 3,4 Prozent habe den Konsens von Visible Alpha von 6,0 deutlich verfehlt. Regional betrachtet wurde das Verfehlen hauptsächlich von Nordasien getrieben, wobei China besonders hervorgehoben wurde: "Die Situation im chinesischen Ökosystem ist noch herausfordernder geworden." Nach dem schwachen dritten Quartal stiegen die Sorgen über den Ausblick 2024. Auf Tradegate kam die Aktie nach Veröffentlichung unter Druck.


=== 
DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Di, 18:45   % YTD 
EUR/USD           1,0802        +0,0%     1,0798     1,0813   -2,2% 
EUR/JPY           164,40        +0,8%     163,14     163,45   +5,6% 
EUR/CHF           0,9366        +0,2%     0,9348     0,9361   +0,9% 
EUR/GBP           0,8317        -0,0%     0,8318     0,8333   -4,1% 
USD/JPY           152,20        +0,8%     151,05     151,15   +8,0% 
GBP/USD           1,2988        +0,0%     1,2982     1,2977   +2,1% 
USD/CNH           7,1408        +0,1%     7,1355     7,1364   +0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        67.131,45        -0,5%  67.500,85  66.936,50  +54,2% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          71,46        71,74      -0,4%      -0,28   +1,0% 
Brent/ICE          75,88        76,04      -0,2%      -0,16   +1,2% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.752,61     2.748,95      +0,1%      +3,66  +33,5% 
Silber (Spot)      34,74        34,86      -0,3%      -0,12  +46,1% 
Platin (Spot)   1.036,83     1.032,15      +0,5%      +4,68   +4,5% 
Kupfer-Future       4,35         4,36      -0,0%      -0,00  +10,1% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

October 23, 2024 02:16 ET (06:16 GMT)