Coronavirus: Luxuskonzern Burberry zieht Prognose zurück
Am 07. Februar 2020 um 09:21 Uhr
Teilen
LONDON (awp international) - Der britische Luxuskonzern Burberry hat angesichts des Coronavirus seinen Ausblick für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr gestrichen. Der Ausbruch des Coronavirus in China habe einen erheblichen negativen Effekt auf die Nachfrage von Luxusgütern, erklärte Vorstandschef Marco Gobbetti am Freitag in London. Derzeit seien 24 von 64 Läden in China geschlossen, teilte der Konzern mit. Die übrigen Geschäfte seien nur begrenzt geöffnet und verzeichneten einen erheblichen Rückgang in der Kundenfrequenz. Dies belaste die Einzelhandelsumsätze sowohl in China als auch in Hongkong.
Finanzchefin Julie Brown sagte, die Umsätze in den noch geöffneten chinesischen Geschäften seien in den vergangenen beiden Wochen um 70 bis 80 Prozent eingebrochen. Die Ausgaben von chinesischen Touristen in Europa sowie anderen touristischen Regionen sind dem Unternehmen zufolge derzeit weniger betroffen. Allerdings geht Burberry wegen der Reiserestriktionen von einer Verschlechterung in den kommenden Wochen aus.
Burberry hatte erst im Januar seine Umsatzprognose erhöht - bevor sich das Virus immer weiter verbreitete. So ging das Unternehmen von einem niedrigen einstelligen Prozentwachstum aus, nachdem das Management zuvor eine stabile Entwicklung erwartet hatte. Brown erklärte nun, die Prognose sei "überholt". Wie viele Luxusgüterhersteller auch ist Burberry stark von chinesischen Käufern abhängig, die rund 40 Prozent der Umsätze beisteuern.
Zuletzt hatten eine ganze Reihe von unterschiedlichen Konsumgüterkonzernen vor möglichen negativen Folgen des Virus für das Chinageschäft gewarnt. Der Sportartikelhersteller Nike etwa warnte in dieser Woche vor erheblichen Einbussen. Die Amerikaner haben ebenso Filialen in China schliessen müssen wie der deutsche Konkurrent Adidas . Die Kosmetikkonzerne L'Oreal und Estee Lauder erklärten, kurzfristige Belastungen für ihr Geschäft zu sehen./nas/bgf/jha/
L'Oréal ist der weltweit führende Kosmetikkonzern. Die Gruppe bietet Hautpflegeprodukte (39,9% des Umsatzes), Make-up-Produkte (19,7%), Haarpflegeprodukte (15,4%), Düfte (12,6%), Haarfärbeprodukte (8,3%) und Sonstiges (4,1%) an. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Produktfamilien: - Konsumkosmetik (36,9%): Marken L'Oréal Paris, Garnier, Maybelline New York, NYX Professional Makeup, Essie Niely, Dark and Lovely, Mixa, MG und Carol's Daughter; - Luxuskosmetik (36,2%): Lancôme, Kiehl's, Giorgio Armani Beauty, Yves Saint Laurent Beauté, Biotherm, Helena Rubinstein, Shu Uemura, IT Cosmetics, Urban Decay, Ralph Lauren, Mugler, Viktor&Rolf, Valentino, Azzaro, Prada, Takami, A?sop, usw.; - aktive Kosmetik (15,6%): La Roche-Posay, Vichy, CeraVe, SkinCeuticals, Skinbetter Science, usw.; - professionelle Produkte (11,3%): Marken L'Oréal Professionnel, Kérastase, Redken, Matrix und PureOlogy. Die Produkte werden über den Massenvertrieb und den Versandhandel, den selektiven Vertrieb, Friseursalons und Apotheken vermarktet. Ende 2023 verfügt L'Oréal über 37 Produktionsstandorte weltweit. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Europa (31,6%), Nordamerika (27%), Nordasien (25,9%), Asien/Pazifik/Mittlerer Osten/Afrika (8,4%) und Lateinamerika (7,1%).