FRANKFURT (dpa-AFX) - Technikunterricht führt einer Studie zufolge an den meisten deutschen Schulen ein Nischendasein. "Wenn Jugendliche nicht mit Technik in Berührung kommen, steuern wir auf einen Nachwuchsmangel zu. Das würde die internationale Position des deutschen Maschinenbaus gefährden", warnte Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes VDMA, am Dienstag. Bereits heute fehlen in der exportorientierten deutschen Schlüsselindustrie nach Schätzungen des VDMA rund 20 000 Ingenieure und Fachkräfte. Rauen forderte ein verpflichtendes Schulfach Technik in allen Schulformen.

Nach einer Auswertung des VDMA bieten zehn Bundesländer in den allgemeinbildenden Schulen ein eigenständiges Fach Technik an, acht davon aber nur als Wahlpflichtfach und nicht an allen Schulformen. Nur drei von 16 Bundesländern sehen für Gymnasiasten echten Technikunterricht vor - keines davon als Pflichtfach.

Besonders gut schneiden der Untersuchung zufolge Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Thüringen ab. In diesen Bundesländern gibt es bei den meisten Schulformen ein eigenständiges Wahlpflichtfach Technik. Im Mittelfeld folgen zehn Bundesländer, die jeweils in unterschiedlichen Kategorien punkteten.

Unterdurchschnittliche Bewertungen erhielten Berlin, Rheinland-Pfalz und Hessen. In keinem dieser Bundesländer wurde demnach zum Stichtag Ende Mai 2018 ein eigenständiges Fach Technik angeboten. Auch ein technikorientiertes Pflichtfach gebe es nicht überall. Ausgewertet wurden die Lehrpläne der Sekundarstufe I und II aller allgemeinbildenden Schulen der 16 Bundesländer./mar/DP/mis