Schindellegi (awp) - Das Logistikunternehmen Kühne+Nagel publiziert am Mittwoch, 20. Oktober, die Ergebnisse zum dritten Quartal 2021. Insgesamt sechs Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen.

Q3 2021E
(in Mio Fr.)     AWP-Konsens    Q3 2020A   

Rohertrag            2440         1866     
EBITDA                838          600     
EBIT                  679          371 
Reingewinn            481          266 

FOKUS: Die globalen Lieferkettenprobleme sind auch im dritten Quartal dieses Jahres nicht geringer geworden. Trotzdem rechnen Analysten grösstenteils mit einer positiven Entwicklung der Geschäftszahlen des Logistikunternehmens Kühne+Nagel. In einem Kommentar wird beispielsweise mit einem beträchtlichen Umsatzwachstum von 46 Prozent beim Platzhirsch der Branche gerechnet. Die stark gestiegenen Frachtraten würden die voraussichtlich schwächeren Volumina ausgleichen.

Darüber, dass die Frachtraten hoch bleiben, herrscht sowieso Einigkeit. Was den Bruttogewinn pro Container anbelangt, so werden Werte von um die 620 Franken prognostiziert, was im Vergleich zum Vorjahr einer Verdoppelung entspricht. Als Konsequenz läge der EBIT erneut auf Rekordniveau.

Was die Sparten anbelangt, so dürfte Kühne+Nagel speziell im Bereich Luft- und Seefracht weitere Marktanteile gewonnen haben. Die steigenden Treibstoffpreise sollten keine negativen Auswirkungen auf die Tätigkeiten des Unternehmens haben. Was die Seefracht anbelangt, so setzen gewisse der Experten aber ein Fragezeichen, was die künftige Profitabilität anbelangt.

ZIELE: Kühne+Nagel gibt für das Gesamtjahr keinen Ausblick ab. Bis im Jahr 2022 möchte das Unternehmen jedoch eine Konversionsmarge von 16 Prozent erreichen. Diese Marge drückt das Verhältnis von EBIT zu Rohertrag aus. 2020 lag die Konversionsmarge bei 14,3 Prozent, 2019 bei 13,3 und 2018 bei 12,8 Prozent. Im ersten Halbjahr 2021 lag das Unternehmen mit einem Wert von 23,9 Prozent nun klar über dem Zielwert bis 2022.

Das Unternehmen ist also - trotz des laut eigener Aussage "herausfordernden Marktumfelds" - auf Erfolgskurs. Die Lieferkettenprobleme sollen gemäss dem Logistikriesen noch weit bis ins nächste Jahr andauern. Trotzdem rechnet das Unternehmen mit Sitz im Kanton Schwyz weiterhin mit einer starken Nachfrage.

PRO MEMORIA: Im Februar kündigte Kühne+Nagel die Übernahme des chinesischen Luftfrachtanbieter Apex für rund 1,1 Milliarden Franken an. Die Akquisition war Mitte Mai abgeschlossen und ist seither erfolgswirksam. Im Juli wurde zudem bekannt, dass Kühne+Nagel einen Anteil von 24,9 Prozent am chinesischen Logistikkonzern an Partners Group verkauft hat.

Apex ist der weltweit siebtgrösste Luftfrachtanbieter und hatte 2020 einen Umsatz von 2,2 Milliarden Franken erzielt. Der Bruttogewinn belief sich auf 296 Millionen Franken und der Gewinn vor Steuern auf 126 Millionen Franken.

Zudem verlängerte Kühne+Nagel im September seine Partnerschaft mit der finnischen Inex Partners Oy.

AKTIENKURS: Die Kühne+Nagel-Aktie hat im laufenden Jahr stark zugelegt. Anfang Jahr wurde der Preis noch bei etwa 200 Franken notiert, mittlerweile steht der Kurs bei rund 290 Franken (Stand Montag). Trotz der positiven Entwicklung ist der Kurs seit Mitte September zurückgegangen. Das Hoch damals lag bei über 350 Franken je Aktie.

Homepage: www.kuehne-nagel.com

jg/jl