NEUTRAUBLING (dpa-AFX) - Der Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller Krones ist wegen der Corona-Krise im zweiten Quartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Krones spüre die allgemeine Verunsicherung bei den Kunden", schrieb Unternehmenschef Christoph Klenk in einem Aktionärsbrief am Donnerstag bei der Vorstellung der Zahlen in Neutraubling. Diese laste auf der Investitionsbereitschaft der Kunden. Einen Ausblick auf das Geschäftsjahr gibt das Unternehmen weiterhin nicht. An der Börse rutschte die Aktie kräftig ab.

Der Verlust unter dem Strich hatte von April bis Juni 17,6 Millionen Euro betragen, wie das SDax-Unternehmen am Donnerstag in Neutraubling mitteilte. Im Vorjahr hatte Krones einen Fehlbetrag in Höhe von 3 Millionen Euro ausgewiesen Der Umsatz ging im Berichtszeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 16,5 Prozent auf 757 Millionen Euro zurück.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verringerte sich um 6,1 Prozent auf 29,0 Millionen Euro. Kosteneinsparungen, die der Konzern bereits im vergangenen Jahr eingeläutet hatte, hätten den Effekt des rückläufigen Umsatzes abgemildert, hieß es weiter.

Am späten Nachmittag notierte das Papier am SDax-Ende mit fast 12 Prozent im Minus bei rund 50 Euro - das ist das tiefste Niveau seit Anfang April. Die Krones-Aktie war vor dem Corona-Crash bis auf über 75 Euro gestiegen. Seit dem Tief im März bei knapp 42 Euro hatte sich das Papier bis Anfang Juni um mehr als 50 Prozent auf fast 65 Euro erholt, seitdem war es aber wieder zurückgefallen. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie aktuell mit rund einem Viertel im Minus. Für Analyst Peter Rotenaicher von der Baader Bank ist die Aktie aber damit "günstig bewertet".

Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie auf Krones wirkten sich im zweiten Quartal wie schon vom Konzern erwartet deutlicher aus als noch zu Jahresbeginn. War der Auftragseingang im ersten Jahresviertel noch um knapp 29 Prozent rückläufig gewesen, lag der Bestelleingang im zweiten Quartal um rund 38 Prozent unter dem Vorjahr. Per Ende Juni verfügte Krones damit über einen Auftragsbestand von rund 1,13 Milliarden Euro im Vergleich zu rund 1,4 Milliarden Euro vor einem Jahr.

Die Kunden stellten ihre Investitionen zurück, bis wieder mehr Klarheit und Zuversicht herrsche, schrieb Klenk weiter. Es bleibt dem Unternehmen zufolge schwierig, das Ausmaß der nachteiligen Auswirkungen auf die Nachfrage und Investitionsbereitschaft der Kunden abzuschätzen. Einen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020 gibt das Management deshalb weiterhin nicht. Es sei aber damit zu rechnen, dass der Weltmarkt für Abfüll- und Verpackungstechnik schrumpfe./tav/zb/he