NEUTRAUBLING (awp international) - Der Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller Krones setzt nach einer Gewinnwarnung und roten Zahlen im zweiten Quartal auf bessere Geschäfte im Rest des Jahres. Vor allem im vierten Quartal dürften die Auslastung der Produktionsanlagen und das lukrative Servicegeschäft wieder anziehen, teilte die im SDax gelistete Gesellschaft am Donnerstag in Neutraubling bei München mit. Der Vorstand hat zudem einen Einstellungsstopp verhängt und versucht die Materialkosten des Unternehmens zu senken.

An der Börse wurden die Nachrichten nur vorübergehend positiv aufgenommen. Die Aktie, die nach der Gewinnwarnung vor zwei Wochen zeitweise fast ein Viertel ihres Werts verloren hatte, legte am Donnerstagmorgen kurzzeitig um fast ein Prozent zu. Kurze Zeit später gab sie ihre Gewinne dann aber fast vollständig wieder ab.

Krones hatte seine Aktionäre vor rund zwei Wochen mit der Ankündigung geschockt, dass der Gewinn vor Steuern im ersten Halbjahr deutlich unter den Erwartungen liegen werde. Faktisch brach der Vorsteuergewinn nun im Vergleich zum Vorjahr um fast 58 Prozent auf rund 48 Millionen Euro ein. Im zweiten Quartal stand sogar ein Vorsteuerverlust von knapp vier Millionen zu Buche, unter dem Strich stand ein Minus von drei Millionen Euro. Der Umsatz legte im ersten Halbjahr hingegen um 5,5 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro zu. Im zweiten Quartal betrug der Zuwachs noch 0,7 Prozent.

Krones zufolge waren Maschinen und Anlagen etwa für Kunststofftechnik, an denen das Unternehmen sonst gewöhnlich besonders gut verdient, zuletzt überraschend wenig gefragt. Zudem sei das Service-Geschäft mit Käufern der Krones-Anlagen nicht so stark gewachsen wie geplant. Hinzu kämen schwierige wirtschaftliche Bedingungen am Markt mit Unwägbarkeiten wie dem Handelskonflikt zwischen China und den USA. Daher hielten sich die Krones-Kunden bei ihren Investitionen zurück.

Dennoch konnte das Unternehmen im zweiten Quartal Aufträge im Wert von fast einer Milliarde Euro hereinholen und damit nur 2,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Im ersten Halbjahr sprudelten die Aufträge insgesamt sogar stärker als ein Jahr zuvor./stw/kro/jha/