FRANKFURT (awp international) - Deutschlands Maschinenbauer sind mit Rückenwind ins Jahr 2017 gestartet. Eine kräftige Nachfrage aus dem In- und Ausland, insbesondere aus dem Euroraum, füllte im Januar die Auftragsbücher der exportorientierten Branche. Die Bestellungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr insgesamt real um 9 Prozent, wie der Branchenverband VDMA am Montag in Frankfurt mitteilte.

Aus dem Inland gingen 10 Prozent mehr Aufträge bei der mittelständisch geprägten Schlüsselindustrie ein. Im Ausland lag der Zuwachs bei 9 Prozent. Besonders kräftig wuchs die Nachfrage mit plus 15 Prozent im Euroraum. "Die Entwicklung spiegelt damit die in den letzten Monaten trotz politischer und wirtschaftlicher Unwägbarkeiten verbesserte Stimmung im In- und Ausland wider", erläutert VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Die Branche hofft, dass sich der Aufschwung fortsetzt - trotz aller politischer Unsicherheiten.

Im vergangenen Jahr hatten die Verunsicherung der Kunden nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl und der Entscheidung der Briten, die EU zu verlassen, die Geschäfte belastet. Insgesamt gingen 2 Prozent weniger Bestellungen ein als 2015.

Die Exporte legten minimal um 0,2 Prozent auf 155,9 Milliarden Euro zu. Einbussen in China und einigen Rohstoffförderländern wurden Wiechers zufolge durch Ausfuhren in Länder der Europäischen Union (EU) kompensiert. Die EU ist der wichtigste Absatzmarkt für Maschinen "Made in Germany". Die Branche erwirtschaftet dort - einschliesslich des Heimatmarktes - 62 Prozent ihres Umsatzes.

"Die Wahlen in Frankreich und den Niederlanden werden sicher richtungsweisend für die Zukunft der EU sein", sagte Wiechers. Die Sorge geht um vor Wahlerfolgen rechtspopulistischer und europafeindlicher Parteien in den beiden Nachbarländern.

Angesichts der politischen Unsicherheiten rechnet die Branche mit ihren mehr als einer Million Beschäftigten in Deutschland auch in diesem Jahr nicht mit einer kräftigen Belebung des Geschäfts. Der VDMA ging zuletzt von einem leichten Produktionszuwachs von real 1 Prozent aus. Der Umsatz soll von geschätzt 220 Milliarden Euro auf 224 Milliarden Euro steigen./mar/DP/fbr