NEW YORK (Dow Jones)--Aufwärts geht es an der Wall Street im Vorfeld der Zinsentscheidung der US-Notenbank. Der Dow-Jones-Index erhöht sich am Mittag (Ortszeit) um 0,4 Prozent auf 33.180 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gewinnen 0,6 bzw. 0,8 Prozent. Dazu kommen kräftig fallende Renditen am US-Anleihemarkt. Am Aktienmarkt bescherte der Oktober dem marktbreiten S&P-500 den dritten Monatsverlust in Folge, der Index büßte in diesem Zeitraum 8,6 Prozent ein. Damit verbuchte der Index die längste Durststrecke seit März 2020. "Aktien haben sich in den letzten Sitzungen erholt, aber vor der Zinsentscheidung wird sich an der Wall Street erneut Vorsicht breit machen", erläutert Marktstrategin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown die wenig veränderten Kurse.
Die Anleihenotierungen steigen und drücken die US-Renditen ins Minus. Die zehnjährige Rendite reduziert sich um 13,6 Basispunkte auf 4,80 Prozent. Befeuert werden die Rentenkurse von schwachen Arbeitsmarktdaten. So ist die Beschäftigung in der Privatwirtschaft im Oktober etwas weniger stark als erwartet gestiegen, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP mitteilte. Besonders stark geben die Renditen der Langläufer nach, nachdem das Schatzamt Details zur Quartalsrefundierung veröffentlicht hat. Das Schatzamt will den Umfang bei der Platzierung von Langläufern weniger deutlich anheben als zunächst gedacht. "Daher kaufen Anleger nun am Sekundärmarkt zu, weil das Angebot am Primärmarkt knapper ausfällt", heißt es im Handel.
Die Konjunkturdaten des Tages zeigen ein uneinheitliches Bild. So hat sich der ISM-Index für die US-Industrie im Oktober abgeschwächt, während Ökonomen mit einem Anstieg gerechnet hatten. Dagegen ist die Aktivität in der US-Industrie im Oktober gestiegen. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex liegt nun genau bei 50,0 Punkten, was den Prognosen entsprach.
Stillhalten der Fed gilt als sicher
Die Zinsentscheidung der US-Notenbank dürfte kein Überraschungspotenzial bergen, denn der Markt preist mit 99,7-prozentiger Wahrscheinlichkeit eine Bestätigung des Leitzinskorridors von 5,25 bis 5,50 Prozent ein. Daher liegt der Anlegerfokus auf den Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell.
Öl zieht an, bleibt aber unter den jüngsten Hochs. Der Ölpreis bleibt ein wichtiger Stimmungsindikator, da eine weitere Eskalation im Nahen Osten den Ölpreis vermutlich scharf nach oben treiben dürfte. Aktuell ziehen die Preise an. Mit der Krise im Nahen Osten sei bereits eine Risikoprämie von vermutlich 3 bis 5 Dollar je Barrel in die Ölnotierungen eingepreist. In den vergangenen Tagen seien die Preise leicht gesunken, damit scheine die Versorgungssituation aktuell nicht knapp zu sein. Doch seien die strategischen Lagerbestände auf das niedrigste Niveau seit mehreren Jahren gefallen, heißt es. Der leichte Anstieg der wöchentlichen Rohöllagerbestände in den USA setzt indes keinen Impuls. Dieser lag weitgehend im Rahmen der Erwartungen.
Der Dollar kommt mit den nachgebenden Renditen von den Tageshochs und den höchsten Ständen seit vier Wochen zurück, gleichwohl steigt der Dollarindex auf Tagessicht noch immer um 0,2 Prozent. Zwar dürfte die US-Notenbank mit ziemlicher Sicherheit die Leitzinsen am Abend unangetastet lassen. Der Greenback könnte aber weiter zulegen, sollte US-Notenbankgouverneur Jerome Powell weitere Zinserhöhungen für möglich halten, urteilt Analyst James Harte von Tickmill. Aktuell werde der Dollar von dieser Annahme gestützt, heißt es im Handel.
Berichtssaison bleibt im Blick
Kraft Heinz hat im dritten Quartal zwar weniger verdient, aber dank Preiserhöhungen die Gewinnerwartungen übertroffen. Für den Gewinn im Gesamtjahr wird der US-Nahrungsmittelkonzern optimistischer. Der Kurs gewinnt 3,2 Prozent.
Der US-Chemiekonzern Dupont de Nemours hat im dritten Quartal weniger umgesetzt als erwartet und auch mit seiner Umsatzprognose enttäuscht - der Kurs verliert 5,4 Prozent. Advanced Micro Devices steigen um 7,7 Prozent. Der Chiphersteller hat überraschend gute Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt.
Match Group verbilligen sich um 16,2 Prozent. Ein enttäuschender Ausblick ist ursächlich für den Kursabsturz. Wework bereitet einem Bericht des Wall Street Journals zufolge einen Insolvenzantrag vor. Der Antrag auf Gläubigerschutz nach Chapter 11 solle kommende Woche gestellt werden, so das Blatt. Die Aktie sackt um 50 Prozent ab. Ein schwacher Ausblick lässt Estee Lauder um 16,9 Prozent einknicken.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 33.179,56 +0,4% 126,69 +0,1% S&P-500 4.218,89 +0,6% 25,09 +9,9% Nasdaq-Comp. 12.950,80 +0,8% 99,56 +23,7% Nasdaq-100 14.530,67 +0,8% 120,89 +32,8% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 5,02 -7,5 5,10 60,1 5 Jahre 4,74 -11,5 4,85 73,7 7 Jahre 4,80 -13,8 4,94 82,7 10 Jahre 4,80 -13,6 4,93 91,6 30 Jahre 4,96 -13,8 5,10 98,8 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:07 Uhr Di, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0539 -0,4% 1,0576 1,0568 -1,5% EUR/JPY 159,18 -0,6% 159,97 160,00 +13,4% EUR/CHF 0,9589 -0,4% 0,9609 0,9612 -3,1% EUR/GBP 0,8684 -0,3% 0,8702 0,8708 -1,9% USD/JPY 151,02 -0,2% 151,27 151,41 +15,2% GBP/USD 1,2134 -0,1% 1,2134 1,2136 +0,3% USD/CNH (Offshore) 7,3372 -0,0% 7,3370 7,3424 +5,9% Bitcoin BTC/USD 34.304,68 -0,8% 34.435,38 34.338,07 +106,7% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 82,00 81,02 +1,2% +0,98 +6,1% Brent/ICE 86,09 85,02 +1,3% +1,07 +5,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.979,43 1.984,16 -0,2% -4,73 +8,5% Silber (Spot) 22,74 22,85 -0,5% -0,11 -5,1% Platin (Spot) 924,64 936,90 -1,3% -12,26 -13,4% Kupfer-Future 3,66 3,65 +0,3% +0,01 -4,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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November 01, 2023 12:06 ET (16:06 GMT)