--1,5 Milliarden Euro für Aktienrückkauf

--Rückrufaktion belastet Gewinn

--Jahresprognose bestätigt

(NEU: Details, Marktreaktion)

Von Ian Walker

AMSTERDAM (Dow Jones)--Philips hat ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 1,5 Milliarden Euro gestartet. Die Niederländer meldeten zudem einen Rückgang des Nettogewinns im zweiten Quartal, nachdem eine Rückstellung für ein fehlerhaftes Bauteil gebucht werden musste, das - wie bekannt - in einigen Schlaf- und Atemtherapiegeräten verwendet wird. Das niederländische Unternehmen für Gesundheitstechnologie bestätigte seine Prognose für das Gesamtjahr.

Es erwartet für 2021 ein vergleichbares Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich. Philips erwartet zudem eine Verbesserung der bereinigten Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 60 bis 80 Basispunkte.

Der Konzern erwirtschaftete in dem am 30. Juni beendeten Quartal einen auf die Aktionäre entfallenden Nettogewinn von 150 Millionen Euro, verglichen mit 208 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Es wurde eine Rückstellung von 250 Millionen Euro gebildet. Der Quartalsumsatz stieg von 3,97 Milliarden auf 4,23 Milliarden Euro und lag damit unter den Erwartungen der Analysten, die laut einer Unternehmenserhebung mit 4,19 Milliarden Euro gerechnet hatten.

Auf vergleichbarer Basis wuchs der Umsatz um 9 Prozent und übertraf damit die Konsensschätzung des Unternehmens von 7,3 Prozent. Das bereinigte EBITA - eine Kennzahl, die Sondereinflüsse und andere einmalige Posten herausrechnet - lag bei 532 Millionen Euro, verglichen mit 390 Millionen Euro im Vorjahr und einer vom Unternehmen ermittelten Konsensschätzung von 519 Millionen.

Der Auftragseingang auf vergleichbarer Basis fiel jedoch um 15 Prozent. Eine gute Geschäftsentwicklung im Diagnostik-Bereich konnte die Rückgänge bei Gesundheitslösungen nicht wettmachen. Dieser Bereich hatte allerdings im Vorjahreszeitraum durch die Corona-Pandemie einen Schub bekommen.

Was die Defekte der Atemtherapiegeräten angeht, teilte Philips mit, sich in Gesprächen mit den Behörden zu befinden, um die Zulassung der Reparatursets zu erhalten.

An der Börse wurden die Geschäftszahlen mit Enttäuschung aufgenommen. Die Philips-Aktien verbilligten sich am Vormittag um mehr als 2 Prozent. Berenberg wies darauf hin, dass die Aktie von Philips im bisherigen Quartalsverlauf deutlich marktunterdurchschnittlich gelaufen sei. Es gebe Befürchtungen, dass das Problem mit den Geräten Rechtsstreitigkeiten nach sich ziehe. Hiervon abgesehen erweise sich das Geschäft von Philips als widerstandsfähig, die Ankündigung eines Aktienrückkaufs zeuge von Vertrauen in die Zukunft. Zwar könnte für Rechtsstreitigkeiten eine höhere Rückstellung als die aktuell insgesamt bereitgestellten 500 Millionen Euro erforderlich werden, derzeit sei das Risiko aber handhabbar. Ein "Monsanto" wie bei Bayer sei unwahrscheinlich.

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DJG/DJN/jhe/mgo

(END) Dow Jones Newswires

July 26, 2021 04:58 ET (08:58 GMT)