AMSTERDAM (awp international) - Der niederländische Medizintechnikkonzern Philips hat das vergangene Jahr etwas besser beendet als von Analysten erwarte. Mit Blick auf die Zukunft bleibt das Management aber erst einmal vorsichtig. Für 2021 peile der Konzern auf vergleichbarer Basis nach wie vor ein Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Bereich an, sagte Konzernchef Frans van Houten am Montag laut Mitteilung. Die Dividende für das abgelaufene Jahr soll mit 85 Cent je Aktie stabil bleiben.

Der Umsatz stieg im vierten Quartal im Vorjahresvergleich um ein Prozent auf 6,0 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis war das den Angaben zufolge allerdings ein Plus von rund 7 Prozent, wenn Wechselkurseffekte und Zu- wie Verkäufe ausgeklammert werden. Vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) sowie vor Sondereinflüssen blieb rund 1,1 Milliarden Euro hängen.

Vor allem die Sparte um Monitoring- und Beatmungsgeräte trieb die Geschäftsentwicklung deutlich voran. Bereits im Vorquartal hatte Philips von einer hohen Nachfrage nach diesen Geräten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie profitiert. Mit 607 Millionen Euro lag der Konzernüberschuss unterm Strich im vierten Quartal gut neun Prozent über dem Vorjahreswert. Im Gesamtjahr 2020 war es ein kleiner Anstieg auf knapp 1,2 Milliarden Euro, bei einem fast unveränderten Umsatz von 19,5 Milliarden Euro.

Anleger reagierten positiv auf die Quartalszahlen. An der Amsterdamer Börse stieg die Aktie um knapp 3 Prozent auf 47 Euro.

Zufrieden zeigten sich auch Analysten: Lisa Bedell Clive vom US-Analysehaus Bernstein Research sagte, der Medizintechnikkonzern habe einen guten Jahresschluss hingelegt. Die Ergebnisse in der Bildgebung dürften Anleger bestärken, und mit nachzuholenden medizinischen Operationen werde auch der Rest der Diagnose- und Behandlungssparte wieder anziehen. Ihr Kollege David Adlington von der US-Bank JPMorgan sagte, Philips habe über ein erfreuliches Schlussquartal 2020 berichtet, aber wie üblich sowohl für die Optimisten als auch für die Pessimisten etwas in petto gehabt.

Damit der Umsatz auch im laufenden Geschäftsjahr weiter voranschreitet, nannte van Houten ein solides Wachstum in den Bereichen Diagnose und Behandlung sowie Persönliche Gesundheit als Bedingung. Zudem peilt er eine Steigerung der Profitabilität an, vom Umsatz soll künftig also ein grösserer Teil als Gewinn hängen bleiben.

Bei der weiteren Geschäftsentwicklung sollen auch 25 neue strategische Partnerschaften helfen, die im vierten Quartal abgeschlossen wurden. Bei den Langzeitkooperationen will Philips mit Krankenhäusern in den Vereinigten Staaten, Europa und Asien zusammenarbeiten./ngu/men/mis