ESPOO (awp international) - Der Lifthersteller Kone ächzt weiter unter hohen Kosten für Rohstoffe, Komponenten und Logistik. Dazu verdarb der coronabedingte Lockdown in China das Geschäft. Die Finnen verzeichneten daher im zweiten Quartal deutliche Einbussen. Der Lockdown in China habe erhebliche Einflüsse auf den Umsatz gehabt, erklärte Vorstandschef Henrik Ehrnrooth am Mittwoch bei der Vorlage ausführlicher Zahlen.

Der Druck auf die Margen sollte im späteren Jahresverlauf nachlassen, schätzt der Manager, der dabei von einer Erholung der Auslieferungen ausgeht. Um die Profitabilität zu verbessern, habe das Unternehmen ein Massnahmenpaket geschnürt, das Preiserhöhungen, die Anpassung von Vertragsbedingungen sowie Produktivitätssteigerungen enthält. Das Unternehmen komme dabei gut voran.

Bereits vergangene Woche hatte Kone vorläufige Zahlen vorgelegt und die Prognose gesenkt. Das Unternehmen geht nun von einem währungsbereinigten Umsatzrückgang von einem Prozent bis im besten Fall von einem Wachstum von drei Prozent aus. Bislang hatte der Konzern ein Plus von zwei bis fünf Prozent in Aussicht gestellt. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sieht das Management bei 1,13 Milliarden bis 1,21 Milliarden Euro, etwas weniger als die zuvor prognostizierten 1,18 Milliarden bis 1,28 Milliarden Euro. Dabei dürfte das Unternehmen stärker von positiven Währungseffekten profitieren als zunächst angenommen.

Es ist die zweite Gewinnwarnung in Folge, bereits Ende April hatte das Unternehmen das obere Ende der Spanne bei Umsatz und bereinigtem operativen Ergebnis gekappt.

Neben dem China-Lockdown, der das wichtige Geschäft dort belastete, verschärfte der Krieg Russlands in der Ukraine die ohnehin angespannte Situation bei den Lieferketten. Der Umsatz sank im zweiten Quartal um gut neun Prozent auf 2,56 Milliarden Euro. Währungsbereinigt lag das Minus bei gut 15 Prozent. Das bereinigte operative Ergebnis brach um 44 Prozent auf gut 209 Millionen Euro ein. Netto verdiente Kone mit rund 139 Millionen Euro gut die Hälfte weniger. Dagegen zeigte sich die Auftragslage weiter robust - mit einem Plus von gut acht Prozent auf 2,6 Milliarden Euro./nas/mne/men