Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktivität der Privatwirtschaft des Euroraums ist im November langsamer als zuvor zurückgegangen. Wie S&P Global in zweiter Veröffentlichung mitteilte, stieg der Sammelindex für die Produktion in Industrie und Dienstleistungssektor auf 47,8 (Oktober: 47,3) und bestätigte damit wie erwartet das Ergebnis der ersten Veröffentlichung. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des Dienstleistungssektors sank in zweiter Veröffentlichung auf 48,5 (48,6) Punkte. Erwartet worden war ein unveränderter Stand von 48,6, der in der ersten Veröffentlichung gemeldet worden war. Werte unter 50 deuten auf eine sinkende Aktivität hin.

"Während die Industrieproduktion mit abgeschwächter Rate reduziert wurde, liefen die Geschäfte im dominierenden Servicesektor schlechter als im Oktober", heißt es in der Veröffentlichung. Das Auftragsminus sei nicht mehr ganz so gravierend wie im Vormonat ausgefallen, die Auftragsbestände hätten im Zuge nachlassender Kapazitätsengpässe allerdings mit beschleunigter Rate abgenommen. Der Stellenaufbau verlor an Tempo und fiel so schwach aus wie zuletzt vor knapp zwei Jahren.

Der markant nachlassende Kostendruck in der Industrie sorgte laut S&P Global dafür, dass die Einkaufspreise insgesamt mit der niedrigsten Rate seit September 2021 zulegten. Folglich seien auch die Verkaufspreise mit verringerter Rate angehoben worden.

"Mit dem fünften Wachstumsrückgang in Folge steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Eurozone in eine Rezession abgleitet", kommentierte Chefvolkswirt Chris Williamson das Ergebnis. Dass es im November allerdings erneut nur moderat bergab gegangen sei und sich die Talfahrt sogar leicht verlangsamt habe, deute darauf hin, dass das Eurozone-BIP nur um 0,2 Prozent schrumpfen werde.

Deutschlands Sammel-PMI stieg in zweiter Veröffentlichung auf 46,3 (45,1), Frankreichs sank auf 48,7 und Italiens stieg auf 48,9 Punkte.

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December 05, 2022 04:24 ET (09:24 GMT)