FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind mit Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche gestartet. Nachdem eine überraschend hawkishe Fed zur Wochenmitte Aktien und Anleihen gen Süden geschickt hatte, stehen die Zeichen zumindest im frühen Handel auf Erholung. Im Blick steht der US-Arbeitsmarktbericht für Oktober am Nachmittag. Erwartet wird ein Plus bei der Zahl der Beschäftigten von 205.000. Der DAX gewinnt 0,6 Prozent auf 13.213 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,6 Prozent auf 3.615 Punkte nach oben.


   Schwächere US-Arbeitsmarktdaten müssen nicht schlecht für Börsen sein 

Ein schwächerer Arbeitsmarktbericht muss laut QC Partners an den Börsen nicht zwingend schlecht ankommen. "Ein Jahrestief bei den neu geschaffenen Stellen könnte eines der Puzzleteile sein, die die Fed braucht, um schon im Dezember langsamer an der Zinsschraube zu drehen", heißt es. Noch wichtiger als die Zahl der neu geschaffenen Stellen dürfte das Lohnwachstum sein. Die Fed habe auch diese Zahl im Blick. Sollte sich das Lohnwachstum weniger verlangsamen, wäre das der siebte Monat in Folge, in dem diese wichtige Zahl zurückgehe oder zumindest stagniere.

Als klar positiv werden die Zahlen der Societe Generale (+5,0%) zum dritten Quartal an der Börse eingestuft. Die Analysten von Jefferies heben hervor, dass der französische Kreditgeber beim Nettogewinn in Höhe von 1,5 Milliarden Euro die Markterwartung gleich um 50 Prozent übertroffen habe.

Die Aktie von Enel gibt hingegen um 2,7 Prozent nach. Dafür sprechen nach Aussage von Marktteilnehmern zwei Gründe. Zum einen hatte der italienische Versorger am Vorabend die Jahresprognose nach einem Gewinnrückgang in den ersten neun Monaten reduziert. Das Unternehmen plant 2022 nur noch mit einem bereinigten Nettogewinn von 5,0 Milliarden bis 5,3 Milliarden Euro, bisher wurden 5,6 Milliarden bis 5,8 Milliarden Euro erwartet. Zweitens wurden die Ziele für die Nettoverschuldung gestreckt.

Als "in der Logik überzeugend" stufen die Analysten von RBC Capital das Interesse von Kering (+2,9%) an Tom Ford ein. Hintergrund ist ein Bericht im Wall Street Journal, in dem mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten, dass die Gucci-Mutter, die mit Konkurrenten wie Estée Lauder um Tom Ford konkurriert, nun der Favorit im Rennen zu sein scheine. Der Transaktionswert könnte bei 3 Milliarden Dollar liegen.

Positiv wird im Handel gewertet, dass Pirelli (+4,4%) den Umsatzausblick auf rund 6,5 Milliarden Euro angehoben hat. Der Konsens liege mit rund 6,26 Milliarden darunter. Zudem hat der italienische Reifenhersteller das Ziel einer bereinigten EBIT-Marge von rund 15 Prozent für das Gesamtjahr bestätigt. Das gute dritte Quartal lieferte den Impuls. Für Continental geht es 4,1 Prozent nach oben.

"Die Zahlen von Vonovia sind schwer einzustufen", so ein Händler in einer ersten Einschätzung. Alles in allem habe der Immobilienkonzern einmal mehr ein solides Quartal abgeliefert. Der Ausblick auf 2023 liege leicht unterhalb der Schätzung seines Analysten, sollte aber bei einer Kurshalbierung der Aktie seit Jahresbeginn mehr als eingepreist sein. Vonovia gewinnen 3,0 Prozent im frühen Geschäft.


   Gea mit soliden Zahlen 

In einer ersten Einschätzung aus dem Handel wird die Ertragsentwicklung bei Gea (+4,9%) positiv eingestuft. Das EBITDA fiel mit 199 Millionen Euro rund 10 Prozent oberhalb des Konsens aus, während der Umsatz leicht positiv überrascht habe. Der Ausblick wurde angehoben, was an der Börse teils schon erwartet wurde. Trotz solider Zahlen geht es für Freenet um 0,9 Prozent nach unten.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.615,11        +0,6%         21,93         -15,9% 
Stoxx-50                3.558,14        +0,5%         18,66          -6,8% 
DAX                    13.212,96        +0,6%         82,77         -16,8% 
MDAX                   23.636,72        +1,7%        389,07         -32,7% 
TecDAX                  2.818,65        +0,7%         19,20         -28,1% 
SDAX                   11.321,69        +1,1%        128,68         -31,0% 
FTSE                    7.236,73        +0,7%         48,10          -2,7% 
CAC                     6.293,12        +0,8%         49,84         -12,0% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,21                      -0,03          +2,39 
US-Zehnjahresrendite        4,13                      -0,02          +2,62 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Fr, 8:20 Uhr  Do, 17:41 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   0,9777        +0,3%        0,9777         0,9750  -14,0% 
EUR/JPY                   144,39        -0,1%        144,64         144,60  +10,3% 
EUR/CHF                   0,9885        +0,0%        0,9871         0,9861   -4,7% 
EUR/GBP                   0,8718        -0,2%        0,8721         0,8730   +3,8% 
USD/JPY                   147,95        -0,1%        147,98         148,36  +28,6% 
GBP/USD                   1,1214        +0,5%        1,1208         1,1165  -17,1% 
USD/CNH (Offshore)        7,2659        -0,8%        7,2644         7,3403  +14,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                20.632,40        +2,2%     20.632,40      20.265,78  -55,4% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  89,99        88,17         +2,1%          +1,82  +28,9% 
Brent/ICE                  96,51        94,67         +1,9%          +1,84  +31,6% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                 128,30       125,45         +2,3%          +2,86  +91,2% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.645,62     1.630,26         +0,9%         +15,36  -10,1% 
Silber (Spot)              19,67        19,45         +1,1%          +0,22  -15,6% 
Platin (Spot)             931,75       919,15         +1,4%         +12,60   -4,0% 
Kupfer-Future               3,51         3,43         +2,5%          +0,09  -20,3% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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November 04, 2022 04:46 ET (08:46 GMT)