Von Olivia Bugault

PARIS (Dow Jones)--Kering hat am Donnerstag bestätigt, dass die französischen Finanzbehörden gegen das französische Luxusmarken-Unternehmen ermitteln, weist aber den Vorwurf des Steuerbetrugs zurück.

Kering, das Luxusmarken wie Yves Saint Laurent und Gucci zu seinem Imperium zählt, teilte mit, es habe keine vorherige Kenntnis von der Untersuchung gehabt, die im Februar 2019 von der französischen Finanzstaatsanwaltschaft eingeleitet wurde. Der Konzern beabsichtige, mit den Behörden "in völliger Transparenz und Gelassenheit" zu kooperieren.

"Die Ermittlungen stehen offenbar im Zusammenhang mit den potenziellen Konsequenzen für die französischen Kering-Gesellschaften, die sich aus einem im November 2017 eingeleiteten Gerichtsverfahren gegen LGI, die Schweizer Tochtergesellschaft der Gruppe, ergeben", hieß es in der Kering-Mitteilung. "Das Verfahren führte im Mai 2019 zu einem Vergleich zwischen Gucci und den italienischen Steuerbehörden."

Die Bestätigung der Untersuchung durch die französischen Behörden erfolgte Kering zufolge nach einem am Dienstag veröffentlichten Medienbericht.

Das französische Nachrichtenportal Mediapart hatte berichtet, dass die französischen Behörden ein mögliches Steuerhinterziehungssystem in der Schweiz untersuchten.

Dem Artikel zufolge wurde die Untersuchung in Frankreich eingeleitet, nachdem Medien 2018 berichtet hatten, dass Kering dank dieses Systems zwischen 2010 und 2017 in verschiedenen Ländern die Zahlung von insgesamt 2,5 Milliarden Euro an Steuern umgangen haben soll. in Frankreich hätte dieses komplexe System es Kering ermöglicht, die Zahlung von mindestens 180 Millionen Euro an Steuern zu vermeiden, berichtete Mediapart.

"Kering weist die Anschuldigungen, die in dem Pressebericht enthalten sind und von anderen Medien weitergeleitet wurden, auf das Schärfste zurück", teilte Kering mit.

Kering ist auch am deutschen Sportartikelhersteller Puma beteiligt, mit knapp 10 Prozent.

Kontakt zur Autorin: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/uxd/smh

(END) Dow Jones Newswires

December 17, 2020 05:52 ET (10:52 GMT)