BRÜSSEL/KASSEL (dpa-AFX) - Die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens Reks durch K+S und die Remondis-Tochter Remex zieht sich wegen Bedenken der Wettbewerbshüter hin. Die EU-Kartellwächter sorgen sich laut einer Mitteilung vom Mittwoch weiter wegen einer möglicherweise zu großen Marktmacht bei der Entsorgung giftiger Flugasche. Die von dem hessischen Düngerkonzern und Remex unterbreiteten Vorschläge hätten nicht ausgereicht, diese zu zerstreuen. Der Fall werde daher an das deutsche Bundeskartellamt weitergereicht, das die Folgen der Marktkonzentration besser beurteilen könne. K+S zeigt sich aber weiterhin zuversichtlich.

"Wir gehen nach wir vor davon aus, dass eine Freigabe der Transaktion erteilt werden kann. Anderslautende Hinweise liegen uns nicht vor", sagte ein K+S-Sprecher auf Nachfrage. Der Vollzug der Transaktion sei aus Unternehmenssicht weiterhin noch in diesem Jahr möglich. Bei einem Andauern der Prüfung durch das Bundeskartellamt könne sich der Abschluss jedoch in das Jahr 2022 verschieben.

Sollte sich die Prüfung tatsächlich länger hinziehen, hätte dies wohl auch Folgen für die Jahresziele von K+S. Denn die Prognose eines operativen Ergebnisses (Ebitda aus fortgeführtem Geschäft) von 700 bis 800 Millionen Euro im laufenden Jahr beinhaltet einen einmaligen Ertrag von rund 200 Millionen Euro aus der Reks-Gründung. Dieser Ertrag würde sich dann verschieben. Schlimmstenfalls könnte er auch komplett entfallen. Dem steht aber ein zuletzt brummender Düngermarkt gegenüber, der K+S Rückenwind beschert haben dürfte.

Die Aktien von K+S büßten bis zum frühen Nachmittag rund zweieinhalb Prozent ein. Für 2021 steht damit aber immer noch ein Kursplus von mehr als 70 Prozent auf dem Zettel./mis/stw/jha/