BERLIN (dpa-AFX) - Im Streit mit den verbliebenen drei Gründungsmitgliedern der gescheiterten Super League hat sich FIFA-Präsident Gianni Infantino klar auf die Seite der UEFA gestellt. Zugleich warnte er aber vor einer weiteren Eskalation der Situation. "Eine friedliche Lösung ist besser als ein Konflikt, wir müssen uns gemeinsam Problemen stellen. Aber wir werden uns immer gegen Wettbewerbe stellen, die die Einheit und Solidarität bedrohen", sagte Infantino im Interview der spanischen Zeitung "As" (Samstag).

Die FIFA lehne wie die UEFA die Super League ab. "Trotzdem ist es auch meine Verpflichtung, zwischen den Parteien zu vermitteln, damit ein tiefgreifender und konstruktiver Dialog auf der Suche nach positiven Lösungen beginnt", sagte Infantino (51). Die Türen der FIFA stünden allen offen. Aber: "Entweder wollen die Vereine Teil der Strukturen des Fußballs sein, oder sie müssen sich den Konsequenzen stellen. Es ist offensichtlich und ich bin sicher, dass sie es wissen", sagte der Schweizer und ergänzte: "Wir werden keine Vorschläge annehmen, die den Werten unseres Spiels widersprechen, wie z.B. sportliche Verdienste, Solidarität, Integrität und gleichberechtigter Zugang zu Wettbewerben."

Die Europäische Fußball-Union UEFA hat am Freitag ihre Drohung gegen den FC Barcelona, Real Madrid und Juventus Turin verschärft. Man habe sich alle Rechte vorbehalten, angemessene Aktionen zu unternehmen und werde die Angelegenheit an die zuständigen UEFA-Disziplinargremien übergeben, hieß es. Aus dem ursprünglichen Dutzend haben nur diese drei Clubs ihre Ambitionen für eine Super League nicht aufgegeben./deg/DP/zb