(neu: Schlusskurse und charttechnische Verläufe)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Jungheinrichs Eingeständnis, die Markterwartungen für 2022 nicht erfüllen zu können, hat am Donnerstag die Laune der Aktionäre des Gabelstaplerherstellers weiter deutlich verschlechtert. Der Verkaufsdruck nahm zu und auch die Papiere des Wettbewerbers Kion verstärkten die Talfahrt.

Die Jungheinrich-Aktien sanken letztlich um 17 Prozent, vergrößerten den Abschlag der vergangenen fünf Tage auf fast 25 Prozent und sackten auf den tiefsten Stand seit Sommer 2020. Für Kion ging es am Donnerstag um 13 Prozent bergab und seit dem erfolglosen Anlauf auf die 50-Tage-Linie vor wenigen Tagen um fast 22 Prozent.

Aktienexperte Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel sprach von einer "hässlichen Gewinnwarnung". Der Ausblick auf das laufende Jahr liege "deutlich unter den Bloomberg-Schätzungen." Während Jungheinrich seinen Umsatz 2022 nun leicht über den 4,2 Milliarden Euro aus 2021 erwartet, lag der Bloomberg-Konsens bislang bei rund 4,5 Milliarden. Ergebnisseitig sieht es noch weit schlechter aus: Angesichts deutlich steigender Materialkosten werden das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) und das Vorsteuerergebnis (Ebt) laut Unternehmen "deutlich unter dem Vorjahreswert" liegen. Am Markt dagegen war bislang mit einer Steigerung um die 6 Prozent gerechnet worden.

Jungheinrich verwies auf die Entwicklung der Materialkosten. Obwohl bereits auf einem "sehr hohen Niveau" dürften diese 2022 infolge des Ukraine-Kriegs weiter "merklich" steigen, hieß es. Weitere negative Effekte aus dem Krieg seien indes noch nicht berücksichtigt, da sie bislang nicht abschließend abschätzbar seien./ck/ag/stk/ck/jha/