Zürich (awp) - Die Privatbank Julius Bär ist in den thailändischen Privat-Banking-Markt eingetreten. Dazu besiegelte die Bank ein Abkommen zur Bildung eines Joint Ventures (JV) mit der thailändischen Siam Commercial Bank (SCB). Das Joint Venture werde über nationale und internationale Unternehmen in Thailand und Singapur operieren, wie einer Mitteilung vom Mittwoch zu entnehmen ist. Die Bewilligung der Behörden stehe indes noch aus.

Julius Bär wird den Angaben zufolge anfänglich 40% am JV halten, mit der Option zum Ausbau der Beteiligung auf 49%. Die 1907 gegründete SCB ist gemäss Mitteilung die grösste Geschäftsbank in Thailand und verwaltet Vermögen von über 23 Mrd USD. Sie hat über 13 Mio Kunden und ist an der thailändischen Börse kotiert.

Der thailändische Markt für Wealth Management wird gemäss BCG Global Wealth Report 2017 auf rund 300 Mrd USD geschätzt, mit einer stark steigenden Zahl von gegenwärtig etwa rund 30'000 sehr reichen Kunden. Dabei nehme nicht nur der Wohlstand in Thailand zu, sondern auch die Nachfrage nach hochentwickelten Dienstleistungen in der Vermögensverwaltung sowie globalen Investment-Strategien, glaubt Julius Bär.

Analysten der ZKB werten den strategischen Schritt positiv. Die Ankündigung zeige, dass sich Julius Bär auch nach dem Abgang von Boris Collardi "nicht auf die faule Haut zu legen gedenkt". Dennoch sei die Ankündigung kein Grund zur Überarbeitung der Schätzungen. Die Nachricht unterstreiche aber die ungebrochen hohe Dynamik von Julius Bär. Die Einstufung "Übergewichten" wird bekräftigt.

An der Börse findet die Nachricht wenig resonanz. Die Titel von Julius Bär notieren gegen 9.30 Uhr unverändert auf 59,84 CHF. Der Gesamtmarkt tendiert, gemessen am SMI, 0,41% höher.

sta/ra