Zürich (awp) - Die Julius Bär-Aktien legen am Montagmorgen nach der vorbörslichen Zahlenpublikation deutlich zu. Sowohl die über Erwarten guten Neugeldzuflüsse wie auch die Verbesserung der Profitabilität in den ersten neun Monaten kommen bei den Investoren gut an.

Die Julius Bär-Titel notieren gegen 9.55 Uhr um 5,3 Prozent im Plus auf 43,69 Franken, nachdem sie bereits am Freitag deutlich zugelegt hatten. Der Gesamtmarkt (SPI) gewinnt derweil 0,76 Prozent dazu.

Die guten Neugeldzuflüsse hätten massgeblich zu den ebenfalls über Erwarten ausgefallenen verwalteten Vermögen (AuM) beigetragen, kommentiert UBS-Analyst Daniele Brupbacher. Er schätzt das Neugeldwachstum für das dritte Quartal alleine auf annualisierte 7 bis 7,5 Prozent. Der Anstieg dürfte dabei von Zuflüssen von Kundengeldern getrieben sein und nicht etwa von einer höheren Verschuldung der Kunden über Lombardkredite, glaubt er.

Deutlich besser als prognostiziert fiel auch die Bruttomarge aus. Dass diese nahe an den Ständen vom Mai und Juni ausgefallen sei, werte sie als "ermutigend", lobt Analystin Izabel Dobreva von der US-Bank Morgan Stanley. Dies deute auf eine höhere Stabilität der Margen hin als erwartet. Zudem schlage bei den Ergebnissen nun auch die Kostendisziplin der Bank durch, was sich an der Cost-Income-Ratio zeige.

Die positiven Neunmonatszahlen lassen auch die Abschreiber bei der italienischen Tochter Kairos in den Hintergrund treten, die im laufenden Geschäftsjahr das IFRS-Ergebnis mit rund 190 Millionen Franken belasten werden. Die Schwäche von Kairos sei zudem schon seit längerem bekannt, so dass der Abschreiber keine Überraschung sei, heisst es bei Morgan Stanley. Diese würden zudem nicht auf das adjustierte Ergebnis durchschlagen, heisst es auch bei Vontobel-Analyst Andreas Venditti.

Insgesamt habe Julius Bär mit den Zahlen in allen kommunizierten Komponenten die Erwartungen eines "doch recht pessimistischen Konsenses" übertroffen, meint Michael Kunz von der ZKB. Auch wenn die Aktie nun das zum Gesamtmarkt in den letzten Monaten verlorene Terrain zurückerobern könne - eine "strukturelle Outperformance" der Titel ist für ihn angesichts der Schwankungsanfälligkeit des Vermögensverwaltungsgeschäfts nicht vorstellbar.

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