Bern (awp) - Die Aktien von Julius Bär sind am Montag mit satten Verlusten in den Handelstag gestartet. Die am Morgen präsentierten Halbjahreszahlen liegen zwar einen Tick über den Analystenschätzungen gemäss AWP-Konsens, Analysten weisen aber auf die deutliche Abschwächung im Mai und Juni hin.

Um 11 Uhr werden die Papiere von Julius Bär bei guten Volumen 2,8 Prozent tiefer auf 40,10 Franken gehandelt, im Tagestief kurz nach Handelsbeginn war der Kurs gar bis auf 39,58 Franken abgesackt. Der Gesamtmarkt (SPI) notiert derweil ganz knapp im Plus (+0,1%).

Insgesamt seien die Zahlen im Rahmen der Erwartungen oder gar etwas darüber ausgefallen, heisst es im Handel; zum Teil war denn auch von "überzeugenden" Zahlen die Rede. Julius Bär habe in den Monaten Januar bis April von den hohen Börsenumsätzen profitiert, danach habe sich das Geschäft aber klar abgeschwächt.

Die Abschwächung in den letzten beiden Monate sei markant ausgefallen, meint etwa die UBS in einem ersten Kommentar. So habe der Nettogewinn nach jeweils 100 Millionen Franken in den ersten vier Monaten im Mai und Juni nur noch je rund 60 Millionen betragen. Und auch die Bruttomarge sei im Mai/Juni auf noch rund 85 Basispunkte von 95 Basispunkten in den Monaten Januar bis April gefallen. Die Grossbank stuft die JB-Aktie mit 'Neutral' ein.

Auch bei Vontobel verweist man auf die Abschwächung im Mai/Juni. Analyst Andreas Venditti hat gar nur eine Bruttomarge von 82 Basispunkten für die letzten beiden Monate errechnet. Entsprechend dürfte die Bruttomarge auch im zweiten Halbjahr deutlich unter dem ersten Halbjahr zu liegen kommen, meint er. So habe ja auch die Bank selber von einem "herausfordernden" zweiten Halbjahr gesprochen. In den ersten vier Monaten des Jahres habe sie aber gezeigt, dass sie von einem guten Umfeld profitieren könne. Die Einstufung lautet auf "Hold".

Julius Bär habe sich im abgelaufenen Semester wacker geschlagen, ohne jedoch dabei brillieren zu können, so die ZKB. Aber auch sie meint: Der deutliche Rückgang der Bruttomarge seit dem Update zum Tertial zeigt, dass man hier für das zweite Halbjahr keine Wunder erwarten sollte - die Handelsabhängigkeit des Ertragssprunges sei jedenfalls sicher ein Wermutstropfen. Die Aktie wird mit "Marktgewichten" bewertet.

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