Zürich (awp) - Trotz starker Zahlen zum ersten Halbjahr legen die Aktien von Julius Bär am Mittwoch den Rückwärtsgang ein. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen, nachdem die Titel am Vortag im Sog der UBS-Ergebnisse bereits kräftig gestiegen waren.

Gegen 9.20 Uhr stehen die Titel mit 1,2 Prozent auf 57,16 Franken im Minus. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI zeigt sich derweil mit plus 0,6 Prozent ebenfalls freundlich.

Analysten sind mit dem Zahlenkranz hingegen durchaus zufrieden. So spricht JPMorgan von starken Erträgen und einer hoher Kostendisziplin, Jefferies von "beruhigend starken und unkomplizierten" Ergebnissen. Besonders heben die JPMorgan-Experten das Neugeldwachstum, die starke Bruttomarge, die Kostenquote und die Kernkapitalquote CET1 positiv hervor. Julius Bär trete aus einer Position der Stärke heraus in das zweite Halbjahr ein und sei gut gerüstet, um die Strategie umzusetzen und Wachstumsmöglichkeiten zu nutzen.

Bei der ZKB äussert sich Experte Michael Kunz ebenfalls positiv, auch wenn es keinen konkreten Ausblick gegeben habe. Insgesamt sollten die Ergebnisse zumindest kurzfristig dem zuletzt eher "uninspirierenden Aktienkurs noch einmal Flügel verleihen". Mittelfristig erwartet Kunz dann aber eher eine Entwicklung im Einklang mit dem Marktumfeld, da die Kostenseite langsam ausgereizt sein dürfte. Daher bleibt er bei "Marktgewichten".

Auch die UBS lobt die Zahlen von Julius Bär. Insbesondere der Neugeldzufluss und die verwalteten Vermögen hätten deutlich über den Schätzungen gelegen. Angesichts der jüngsten Nervosität an den Märkten dürfte sich der Konsens aber kaum bewegen, die Einstufung bleibt "Neutral".

dm/uh