Zürich (awp) - Die Aktien von Julius Bär zeigen sich am Montag im frühen Handel mehr oder weniger unverändert. Insgesamt sprechen Analysten von einem soliden Zwischenbericht: Der Vermögensverwalter hatte am Morgen die verwalteten Vermögen per Ende Oktober kommuniziert.

Julius Bär verlieren gegen 9.40 Uhr 0,1 Prozent auf 52,52 Franken. Der Gesamtmarkt notiert gemessen am SPI derweil 0,09 Prozent über dem Schlussstand vom Schluss am vergangenen Freitag. Die Bär-Aktien bewegen sich damit im laufenden Jahr mit einem Minus von rund 14 Prozent im Rahmen des Gesamtmarkts. Die Aktien haben sich allerdings seit Anfang Oktober - ebenfalls im Einklang mit dem SPI - gut entwickelt.

Lobend heben die Experten am Montag insbesondere den "starken" Nettoneugeldzufluss in den vergangenen vier Monaten hervor sowie die Kostenkontrolle und die Profitabilität. Schwachpunkte sind derweil die tiefer als erwarteten verwalteten Vermögen insgesamt sowie eine rückläufige Kapitalisierung.

Die Aktien dürften daher keine eindeutige Richtung finden, heisst es etwa bei Barclays. Die Nachrichten über eine schwächere Kapitalisierung dürften eine bessere zinsbedingte Bruttomarge und niedrigere Kosten teilweise ausgleichen.

Die Bilanz nach den ersten zehn Monaten 2022 sei "sehr solide", obwohl die Assets under Management niedriger als erwartet ausgefallen seien, kommentiert zudem Vontobel den Zwischenbericht. Julius Bär habe stark von den steigenden Zinssätzen profitiert, was die gedämpfte Kundenaktivität mehr als ausgeglichen habe.

Während die verwalteten Vermögen unter dem Konsens lagen, scheine die Profitabilität auf ein gutes Jahr 2022 zu weisen, schreibt auch die ZKB. Derweil dürfte der stärker als erwartete Einbruch der Kernkapitalquote zumindest zu einer Diskussion am Markt führen, ob ein neuer Aktienrückkauf lanciert wird. Mit dieser Einschätzung ist er nicht allein.

Die Gruppe hatte sich zum Ziel gesetzt das gesamte Kapital, das am Ende eines Geschäftsjahres die CET1-Kapitalquote von 14 Prozent deutlich übersteigt, im darauffolgenden Jahr über Aktienrückkäufe auszuschütten. Es sei denn, es ergäben sich Möglichkeiten für Übernahmen. Die Kennzahl war Ende Oktober allerdings auf 13,9 Prozent gefallen. Das aktuelle Aktienrückkaufprogramm soll aber wie geplant bis Ende Februar 2023 abgeschlossen werden.

Dass die Valoren von Julius Bär seit Mitte Oktober kräftig Boden gutmachen konnten und bei 55 Franken auf den höchsten Stand seit April vorgestossen waren, erklären sich Händler mit der allgemeinen Erholung bei europäischen Bankaktien. Sie sehen jedoch keine firmenspezifischen Gründe. Impulse seien dabei unter anderem von den überzeugenden Drittquartalszahlen bei anderen Rivalen wie etwa der UBS ausgegangen, heisst es am Markt.

ys/rw