Die europäischen Aktien fielen am Dienstag aufgrund schwacher Zahlen von Julius Bär und Vivendi, während das robuste Wirtschaftswachstum in der Eurozone im Mai die Chancen auf eine Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank erhöht hat.

Der paneuropäische STOXX 600-Index gab um 0,3% nach, da Rückgänge bei Luxuswerten die Gewinne im angeschlagenen Immobiliensektor ausglichen.

Die Aktien von Julius Bär brachen um 7,6% ein und standen vor dem größten prozentualen Rückgang seit mehr als drei Jahren, da die verwalteten Vermögenswerte und die Geldzuflüsse der Schweizer Bank in den ersten vier Monaten des Jahres die Schätzungen der Analysten verfehlten.

Vivendi fielen um 6,3% an das Ende des Pariser Leitindex CAC 40, nachdem bekannt wurde, dass der Großaktionär Vincent Bollore seine Anteile an dem französischen Medienkonzern verkauft hat.

Der HCOB-Einkaufsmanagerindex (PMI) zeigte, dass die französische Wirtschaft im Mai so langsam wuchs wie seit vier Monaten nicht mehr. Der CAC 40 fiel um 0,8% und führte die Verluste an den regionalen Märkten in ganz Europa an.

Der deutsche DAX erholte sich jedoch von seinen Tiefstständen und gab zuletzt um 0,1% nach, nachdem Umfragen gezeigt hatten, dass die deutsche Wirtschaft im Mai den vierten Monat in Folge gewachsen war, angetrieben von einer Belebung im Dienstleistungssektor, die den Rückgang im verarbeitenden Gewerbe mehr als ausglich.

"Wenn man Deutschland aus der Gleichung herausnimmt, sind die Zahlen wahrscheinlich nicht ganz so rosig", sagte Stuart Cole, Chefvolkswirt der Equiti Group.

"Ich gehe aber davon aus, dass die 'Falken' im EZB-Rat zufrieden sein werden, dass die heutigen Werte die Botschaft der EZB bestätigen, dass eine weitere Straffung der Geldpolitik notwendig ist."

Die Anleger erwarten, dass die EZB die Kreditkosten bis zum Ende des Sommers noch zweimal anhebt und den Zinssatz für Bankeinlagen auf 3,75% erhöht, bevor sie im nächsten Jahr mit einer Senkung beginnt.

Der Referenzindex STOXX 600 erreichte in der vergangenen Woche ein neues Jahreshoch und der deutsche DAX verzeichnete neue Rekorde, da positive Unternehmensgewinne und Anzeichen für eine robuste Wirtschaft in der Eurozone die Sorgen über eine mögliche Rezession in den USA und die Blockade des Schuldenabkommens in Washington ausglichen.

In Großbritannien gaben BT Group um 0,4% nach, nachdem der Milliardär Patrick Drahi seinen Anteil an dem Telekommunikationskonzern auf 24,5% erhöht hatte, aber erneut betonte, dass er nicht beabsichtige, eine vollständige Übernahme durchzuführen. (Berichterstattung von Sruthi Shankar in Bengaluru; Redaktion: Sherry Jacob-Phillips und Arun Koyyur)