Zürich (awp) - Die Privatbankengruppe Julius Bär publiziert am Freitag, 24. Mai, einen Zwischenbericht über den Geschäftsverlauf in den ersten vier Monaten 2019. Insgesamt haben sechs Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Per 30.04.2019E
(in Mrd Fr.)               AWP-Konsens    31.12.2018A 

Kundenvermögen (AuM)             410          382     


(in BP)                    AWP-Konsens   30.04.2018A 

Bruttomarge                      86            93        


(in %)                     AWP-Konsens    30.04.2018A 

Nettoneugeld (NNM)                5             5        
Cost/Income-Ratio                69            67        

FOKUS: Julius Bär publiziert in ihren "Interim Statements" neben der Höhe der verwalteten Vermögen jeweils meist nur qualitative Angaben zu weiteren Kennzahlen wie Bruttomarge oder Neugeldentwicklung. Bei den verwalteten Vermögen erwarten die Analysten einen klaren Anstieg dank der positiven Entwicklung der Finanzmärkte seit Jahresbeginn. Weniger zuversichtlich sind die Erwartungen bezüglich der Margen, die zum Vorjahr tiefer gesehen werden. Keine Neuigkeiten werden zur italienischen Tochter Kairos erwartet, um die es seit einiger Zeit Verkaufsgerüchte gibt.

ZIELE: Zu den mittelfristigen Zielen von Julius Bär gehört ein Neugeldwachstum von 4-6% und eine Vorsteuer-Gewinnmarge von 25-28 Basispunkten. Die Cost/Income-Ratio wird "unter 68%" angepeilt. Zudem will die Bank eine Rendite auf dem Kernkapital von über 32 Prozent erreichen.

PRO MEMORIA: Im April hatten die Julius Bär-Aktionäre Romeo Lacher zum neuen Verwaltungsratspräsidenten gewählt. Er löst in dem Amt Daniel Sauter ab, der nach sieben Jahren als Julius Bär-Präsident zurücktrat. Lacher ist derzeit auch Verwaltungsratspräsident des Börsenbetreibers SIX. Er will das Amt bei der SIX allerdings bis spätestens 2020 niederlegen.

Seit April gehört die Julius Bär-Aktie nicht mehr zum Bluechip-Index SMI. In einer ausserordentlichen Index-Anpassung wurden neu die Titel des vom Pharmakonzern Novartis abgespaltenen Augenheilunternehmens Alcon in den Schweizer Leitindex aufgenommen, Julius Bär sind noch im "Swiss Leader Index" (SLI) der 30 grössten Titel der Schweizer Börse vertreten.

Bei der italienischen Vermögensverwaltungstochter Kairos ist Fabio Bariletti per Mitte April zum neuen CEO ernannt worden. Er tritt die Nachfolge von Paolo Basilico an, einem der Gründer von Kairos.

In Brasilien kündigte Julius Bär im April eine Partnerschaft mit dem lokalen digitalen Finanzberater Magnetis an. In Thailand gründet die Privatbank ausserdem mit der Siam Commercial Bank ein Joint Venture, das sich um die besonders wohlhabenden Kunden, die sogenannten High Net Worth Individuals, kümmern soll.

Julius Bär zudem hat ihre Beteiligung am mexikanischen Vermögensverwalter NSC Asesores von 40 auf 70 Prozent aufgestockt, wie sie im März mitteilte. NSC Asesores laut Bär einer der grössten unabhängigen Vermögensverwalter in Mexiko und verwaltet Kundenvermögen von rund 3,5 Milliarden US-Dollar.

Im Bereich digitaler Vermögenswerte will Julius Bär künftig mit der SEBA Crypto zusammenarbeiten. Ziel sei es, den Kunden von Bär diesbezüglich "zukunftsweisende Lösungen" zur Verfügung zu stellen, teilte die Bank im März mit. Die Partnerschaft werde in Kraft treten, sobald SEBA die FINMA-Lizenz für Banken und Effektenhändler erhalten hat.

AKTIENKURS: Der Kurs der Julius Bär-Aktie hat im laufenden Jahr um rund 20% zugelegt und sich damit etwas besser entwickelt etwas als der breite SPI-Index (+17,5%). Im vergangenen Börsenjahr 2018 hatten die Bär-Papiere allerdings noch um deutliche 42 Prozent nachgegeben.

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