(neu: Schlusskurse, Prognosesenkung Wells Fargo)

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall-Street-Bank JPMorgan hat die Anleger mit ihrem jüngsten Quartalsbericht überzeugt. Anleger trieben die Aktien am Freitag um 4,69 Prozent auf 111,21 US-Dollar nach oben. Damit waren die Anteile im US-Leitindex Dow Jones Industrial unter den besten Werten.

Die Papiere der Bank Goldman Sachs, die gleich zu Beginn der neuen Woche ihre Zahlen zum Auftaktquartal präsentieren wird, wurden von dem Kursgewinn von JPMorgan mit nach oben gezogen und gewannen 2,47 Prozent.

JPMorgan-Aktien hatten am Vortag bereits um knapp 1 Prozent zugelegt und notieren wieder über der 200-Tage-Linie, die als Indikator für den längerfristigen Trend gilt. In der Spitze war es am Freitag bis auf 111,85 Dollar hoch gegangen. Dies war der höchste Stand seit Anfang Dezember.

JPMorgan ist die größte der US-Banken und legte als erstes gewichtiges Unternehmen in den Vereinigten Staaten den Geschäftsbericht für das erste Quartal vor. Alleine in den ersten drei Monaten des Jahres hatte der Finanzkonzern einen Überschuss von etwas mehr als neun Milliarden Dollar erzielt.

Das Wall-Street-Haus habe seine Schätzungen in fast allen Belangen übertroffen, kommentierte RBC-Analyst Gerard Cassidy in einer aktuellen Studie. Von der Credit Suisse hieß es, die Erträge seien über alle Segmente hinweg stark ausgefallen.

Auch die Großbank Wells Fargo hatte am Freitag Zahlen vorgelegt und war mit einer kräftigen Gewinnsteigerung ins Geschäftsjahr gestartet. Sie hatte im ersten Quartal unter dem Strich 5,9 Milliarden Dollar und damit rund 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum verdient. Die Erträge waren hingegen um ein Prozent auf 21,6 Milliarden Dollar gesunken. Die Zahlen übertrafen die Erwartungen.

Nachdem die Aktien zunächst freundlich gestartet waren, drehten sie jedoch rasch ins Minus und schlossen 2,62 Prozent tiefer. Als Grund für den Dreh machten Börsianer die von der Bank gesenkte Prognose für den diesjährigen Nettozinsertrag aus. Finanzvorstand John Shrewsbury hatte die Maßnahme in der Telefonkonferenz zu den Zahlen auch mit der Entscheidung der US-Notenbank Fed begründet, von weiteren Zinserhöhungen zunächst abzusehen. Niedrige Zinsen sind für Banken schlecht und können ihre Gewinne schmälern, etwa weil Zinserträge aus Kredit- und Geldmarktgeschäften zumeist weniger üppig ausfallen./ajx/fba/he/ajx/he