--Geschäft mit Endkundenprodukten wird abgespalten

--Beide Unternehmen sollen börsennotiert sein

(NEU: Weitere Details)

Von Saabira Chaudhuri, Peter Loftus und Jonathan D. Rockoff

NEW YORK (Dow Jones)--Der Pharma- und Gesundheitskonzern Johnson & Johnson teilt sich in zwei Unternehmen auf. Wie Johnson & Johnson mitteilte, wird das Geschäft mit Endkundenprodukten wie Babypuder und Pflaster, das einen Umsatz von 15 Milliarden US-Dollar im Jahr erzielt, als ein eigenes börsennotiertes Unternehmen von dem hochmargigen Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten und Medizintechnik abgetrennt.

Die Abtrennung sei in 18 bis 24 Monaten geplant, sagte CEO Alex Gorsky. Die Kunden und Märkte der beiden Geschäftsbereiche hätten sich in den vergangenen Jahren sehr stark auseinander entwickelt, auch während der Pandemie. Rechtsstreitigkeiten, etwa wegen Johnson & Johnsons Babypuder, hätten keine Rolle gespielt.

In welcher Form die Abtrennung über die Bühne gehen soll, wie das neue Unternehmen heißen und wer es führen soll, sei noch nicht klar, fügte der Manager hinzu. Die Transaktion solle so strukturiert werden, dass keine Steuern anfallen.


   Konsumentengeschäft in wettbewerbsintensivem Umfeld 

Das Geschäft mit Endkundenprodukten wächst langsamer und weist niedrigere Margen auf als der Rest des Konzerns. Allerdings ist das Geschäft weniger riskant. Zudem hat es in den vergangenen Jahren in neue Marken expandiert.

Insgesamt erzielte der Geschäftsbereich im vergangenen Jahr einen Umsatz von 14,1 Milliarden Dollar und trug damit 17,1 Prozent zum Konzernumsatz bei. Etwa ein Drittel davon machte das Geschäft mit verschreibungsfreien Medikamenten aus, ein Drittel jenes mit Hautpflege- und Beauty-Marken und der Rest mit Mundpflege-, Babypflege- und anderen Produkten. Dieses Jahr soll der Umsatz auf 15 Milliarden Dollar steigen.

Besonders gut lief zuletzt das Geschäft mit frei verkäuflichen Arzneimitteln, das den Umsatz im dritten Quartal um 18 Prozent steigerte. Dort ist jedoch die Konkurrenz groß. So haben Glaxosmithkline und Pfizer ihre jeweiligen Sparten zusammengeschlossen und einen großen Rivalen geschaffen.

Ein weiteres vielversprechendes, jedoch wettbewerbsintensives Feld ist das Geschäft mit Vitaminen, Mineralien und Nahrungsergänzungsmitteln. Johnson & Johnson hat in dem Markt einen Fuß in der Tür, ist aber deutlich kleiner als Konzerne wie Unilever, Reckitt Benckiser und Nestle, die dieses Geschäft jeweils als Priorität einstufen. Die Pandemie hat diesem Markt einen Schub gegeben. Analysten gehen davon aus, dass das Wachstum in den nächsten Jahren anhält.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/mgo/cbr

(END) Dow Jones Newswires

November 12, 2021 09:49 ET (14:49 GMT)