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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Höhere Jahresziele von Jenoptik haben die Aktien am Freitag kräftig angetrieben. Seit Februar war es bergab gegangen für die Papiere, nun aber sorgten optimistischere Ziele für einen Kurssprung: Mit Gewinnen von 11,8 Prozent erreichten die Aktien nahe der 27-Euro-Marke ein Hoch seit Ende April. Der Kleinwerte-Index SDax, in den sie enthalten sind, lag derweil leicht im Plus.

Der Umsatz soll in diesem Jahr auf 880 bis 900 Millionen Euro steigen und die operative Marge zwischen 19 bis 19,5 Prozent liegen. Bisher war das Management von einer operativen Marge zwischen 16 und 17 Prozent ausgegangen, während der Umsatz von rund 767 Millionen Euro im Vorjahr um einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz steigen sollte. Erste Händlerstimmen lobten vor allem die angepeilte Profitabilität als überraschend anspruchsvoll.

Die Ankündigungen des Photonik-Spezialisten sollten die Stimmung unter den Anlegern verbessern, kommentierte Analyst Malte Schaumann von Warburg Research. Diese sei im Frühjahr von einem vagen Ausblick des Hightech-Konzerns und nur wenig Wachstum im ersten Quartal gedämpft worden. Jetzt überzeugte der Konzern mit einem "exzellenten" zweiten Jahresviertel, betonte sein Kollege Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Die Auftragseingänge, das Wachstum und die Profitabilität lägen deutlich über den Erwartungen.

"Nach einem bislang vergleichsweise schwachen Kursverlauf in diesem Jahr wird das Chartbild vielversprechender", sagte ein Börsianer. Mit den 100- und 200-Tage-Durchschnittslinien, die bei Charttechnikern auf die längere Sicht sehr beliebt sind, sprang der Kurs gleich über zwei charttechnische Trendindikatoren. Zuletzt waren mit den 21- und 50-Tage-Linien eher noch die deutlich tiefer liegenden kurzfristigen Trendlinien umkämpft.

Seit dem Februar-Hoch knapp über 30 Euro war der Trend für die Jenoptik-Aktien einige Monate lang nach unten gerichtet. Von dem Zwischentief im Mai unter 22 Euro konnte sich der Kurs nur schleppend erholen. Trotz des Kurssprunges am Freitag bleiben die Aktien aber im neutralen Bereich der vergangenen Jahre. Der Rekord stammt mit knapp 40 Euro aus dem Jahr 2018, der Corona-Crash ließ den Kurs im März 2020 dann aber bis 13 Euro abrutschen. Das historische Band reicht sogar bis unter drei Euro zu Zeiten der Finanzkrise im Jahr 2009./tih/bek/jha/

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