Von Akane Otani

NEW YORK (Dow Jones)--Die Aktie der International Business Machines Corp. (IBM) fällt - wieder einmal. Die Anteilsscheine des Technologieunternehmens, die seit dem Höchststand im Jahr 2013 stetig an Wert verloren, gaben am Freitag 9,9 Prozent nach. Vorausgegangen war die Meldung, dass IBM in jedem Quartal des vergangenen Jahres einen Umsatzrückgang zu verzeichnen hatte.

Die Kursbewegung markiert für die Performance von IBM einen vertrauten Punkt auf der Liste von Unternehmen im Dow Jones Index: ganz unten. Laut einer Analyse von Dow Jones Market Data war IBM die größte Belastung für den Blue-Chip-Index während seines Anstiegs von 20.000 Punkten im Januar 2017 auf 30.000 Punkte im vergangenen November. Obwohl der Aktienmarkt in dieser Zeit wiederholt Rekordstände erreichte, fielen die IBM-Aktien und schmälerten das Ergebnis des Dow Jones um 367 Punkte.

Der Trend scheint ungebrochen. Seit der Index die Marke von 30.000 Punkten knackte, zählt IBM zu den Dow-Unternehmen mit der schlechtesten Performance. Wäre IBM eine andere Firma, etwa ein Ölproduzent, eine Regionalbank oder eine Fluggesellschaft, wäre die Underperformance nicht so überraschend. IBM's Domäne ist jedoch die Technologie, ausschließlich.

Das macht den Sturz vom größten US-Unternehmen in den 1980er Jahren zum jahrelangen Außenseiter umso mehr zu einer Anomalie in einer Zeit, in der Anleger Technologiewerte großzügig belohnen - von branchenbeherrschenden Unternehmen wie Apple, Amazon und Microsoft bis hin zu neueren Marktteilnehmern wie den Heimtrainerhersteller Peloton Interactive und Etsy, den Online-Marktplatz für Kunsthandwerk, der zuletzt wegen seiner handgefertigten Mund-Nasen-Masken noch populärer wurde.

Laut Factset hat IBM eine Marktkapitalisierung von rund 119 Milliarden US-Dollar. Dies ist ein Bruchteil der 2,3 Billionen US-Dollar von Apple und der 1,7 Billionen US-Dollar von Amazon und Microsoft.

Die einfache Erklärung für die Aktienperformance von IBM: Das Unternehmen hat nicht das Wachstum erzielt, das von Tech-Firmen erwartet wurde. Obwohl IBM im Januar 2018 eine Serie von 22 Quartalen mit sinkenden Umsätzen brach und damit kurzzeitig die Hoffnungen einiger Anleger auf eine erfolgreiche Trendwende weckte, konnte IBM seitdem keine überzeugenden Ergebnisse liefern und blieb im Cloud-Computing-Geschäft hinter Konkurrenten wie Amazon und Microsoft zurück .

Chief Executive Arvind Krishna sagte, er sei zuversichtlich, dass IBM mit dem erneuten Fokus auf künstliche Intelligenz und die Hybrid-Cloud-Plattform zu Umsatzwachstum im Jahr 2021 zurückkehren könne. Ende des Jahres werde IBM anders aussehen, versprach er.

Der Kursrutsch von Freitag sagt jedoch, dass die Anleger skeptisch sind.

Während der Anstieg der Technologieaktien geradezu auffällig war, zeigen die Probleme von IBM, dass die Anleger weit davon entfernt sind, wahllos zu kaufen.

Es gibt eine warnende Geschichte, erinnert ein Analyst. "Wir leben in dieser seltsamen Zeit, in der einige dieser Tech-Riesen hinter ihren dicken Mauern unverwundbar erscheinen", sagt Ross Mayfield, Analyst für Anlagestrategie bei Baird. "Aber wenn wir auch noch so gerne glauben mögen, dass diese Namen gegen alles gefeit sind, muss man nur einen Blick auf IBM werfen, um zu erkennen, dass sich das ändern kann."

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

January 25, 2021 04:07 ET (09:07 GMT)