BERLIN (AFP)--Viele Ämter in Deutschland sind nicht in der Lage, ihren Beschäftigten Homeoffice anbieten zu können. Als Gründe gaben von der "Welt am Sonntag" (WamS) befragte Verwaltungen und Behörden an, erst kürzlich Arbeitsgeräte wie Laptops und Server bestellt zu haben und nun vor Lieferengpässen zu stehen. Zudem seien viele Akten nach wie vor nicht digitalisiert, was Präsenzarbeit notwendig mache. Die Umfrage der WamS kommt damit genau zum 40-sten Jubiläumsjahr, nachdem IBM im Jahr 1981 den ersten Personalcomputer vorgestellt hat.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sprach gegenüber der Zeitung von ernsten Versäumnissen: "Natürlich können wir jetzt nicht in wenigen Tagen nachholen, was jahrelang bei der Digitalisierung verschlafen wurde". Die Arbeitsschutzregeln gälten aber gleichermaßen für öffentliche Behörden und Wirtschaft.

In einer Umfrage durch die Wams in 14 großen Städten und 16 Bundesbehörden, zeigte sich, dass teilweise weniger als die Hälfte der Innendienst-Mitarbeiter von zuhause aus arbeiten können. Am schlechtesten ist demnach die Kieler Stadtverwaltung aufgestellt: Dort können lediglich 17 Prozent der Mitarbeiter von zuhause aus arbeiten. Schlecht schneiden auch die Stadtverwaltungen von Erfurt (20,4 Prozent), Frankfurt am Main (28 Prozent), Rostock (bis zu 30 Prozent) und Leipzig (33 Prozent) ab. Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge können immerhin 45 Prozent der Mitarbeiter von zuhause arbeiten.

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January 24, 2021 04:29 ET (09:29 GMT)