-- Kein Kommentar zu möglicher Globalfoundries-Übernahme

-- Aktie dreht ins Minus nach Telefonkonferenz

-- Quartalsgewinn und -umsatz übertrifft Analystenschätzungen

(NEU: Aussagen von CEO Gelsinger, weitere Einzelheiten, Aktienkurs)

NEW YORK (Dow Jones)--Intel hat zwar im zweiten Quartal die Gewinn- und Umsatzerwartungen übertroffen und seine Jahresprognose erhöht. Allerdings enttäuschte Intel mit dem Ausblick auf das laufende Vierteljahr, unter anderem mit einem angenommenen Margenrückgang. Auch die Aussagen von Intel-Chef Patrick Gelsinger, dass die weltweite Halbleiter-Knappheit bis ins Jahr 2023 andauern dürfte, konnten die Anlegergunst nicht beschwichtigen.

"Ich erwarte, dass die Talsohle bei den Engpässen in der zweiten Jahreshälfte durchschritten wird, aber es wird noch ein oder zwei Jahre dauern, bis die Industrie die Nachfrage vollständig erfüllen kann", bis sich in der Halbleiterindustrie wieder ein vernünftiges Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellt, sagte Gelsinger. Die Intel-Aktie rutschte im nachbörslichen Handel am Ende der Telefonkonferenz um 2,6 Prozent ab, nachdem sie zunächst um 3 Prozent gestiegen waren.

Intel habe noch einen langen Weg vor sich, so Gelsinger, denn "es braucht einfach eine lange Zeit, um Produktions-Kapazitäten aufzubauen." Intel ist wie seine Wettbewerber derzeit dabei, Produktionskapazität aufzubauen. Zu Gelsingers Vorhaben gehört unter anderem, Intel verstärkt zum Auftragsfertiger für andere Chip-Entwickler zu machen.

Zum einem Bericht des Wall Street Journals, wonach Intel über einen Kauf von Globalfoundries für 30 Milliarden US-Dollar verhandeln soll, wollte sich der Manager nicht äußern. Er erklärte aber, die Branche "wird langfristig eine sich konsolidierende Industrie sein, und wir sind eine der Firmen, die ein Konsolidierer sein können." Mit einer Übernahme von Globalfoundries würde Intel in den Kreis der führenden Auftragsfertiger, der sogenannten Foundries, aufsteigen. Globalfoundries ist die Nummer drei in dem Geschäft hinter TSMC und Samsung.

Im zweiten Quartal berichtete der Chipriese einen Nettogewinn von 5,06 Milliarden Dollar oder 1,24 Dollar je Aktie - verglichen mit 5,11 Milliarden bzw 1,19 Dollar im Vorjahr. Bereinigt um Restrukturierungen und andere Maßnahmen sowie andere Anpassungen wies Intel einen Gewinn von 1,28 (Vorjahr 1,23) Dollar je Aktie aus. Der Umsatz sank auf 19,63 (19,73) Milliarden Dollar und damit zum vierten Mal in Folge. Gewinn und Umsatz lagen aber dennoch deutlich über den Erwartungen der Analysten, die laut Factset von 1,07 Dollar pro Aktie und einem Umsatz von 17,8 Milliarden ausgingen.

Für die laufende Periode rechnet Intel mit Erlösen von rund 19,1 Milliarden Dollar oder 18,2 Milliarden ohne das Speicher-Chip-Geschäft. Intel verkauft derzeit sein Flash-Speicher-Produktionsgeschäft an die südkoreanische SK Hynix. Auf GAAP-Basis stellt das Unternehmen einen Gewinn je Aktie von 1,08 Dollar und auf Nicht-GAAP-Basis von 1,10 Dollar in Aussicht. Die Bruttomarge sieht Intel bei 53 bzw 55 Prozent. Analysten rechneten bislang mit einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 1,09 Dollar bei Erlösen von 18,11 Milliarden Dollar gerechnet. Im vergangenen Quartal lag die Bruttomarge bei 57,1 bzw 59,2 Prozent auf Non-GAAP-Basis.

Intel strebt nun einen bereinigten Jahresumsatz von 73,5 (unbereinigt: 77,6) Milliarden Dollar an statt 72,5 Milliarden Dollar. Analysten kalkulierten bislang mit 72,8 Milliarden Dollar.

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July 23, 2021 02:05 ET (06:05 GMT)