NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street zeigen sich die Anleger zum Wochenausklang etwas von dem Schrecken erholt, den ihnen am Donnerstag ein Medienbericht über Pläne der US-Regierung zur Erhöhung der Kapitalertragssteuer eingejagt hatte. Kurz nach Handelsbeginn sinkt der Dow-Jones-Index zwar um 0,2 Prozent auf 33.766 Punkte, was vor allem dem deutlichen Kursminus von Intel geschuldet ist, die anderen wichtigen Indizes liegen aber bis zu 0,6 Prozent höher.

Dass US-Präsident Joe Biden das in der Corona-Krise beschlossene, billionenschwere Konjunkturprogramm über Steuererhöhungen gegenfinanzieren wolle, sei bekannt gewesen, heißt es von Beobachtern zu den Steuerplänen.

Ablenkung vom Steuer-Thema bieten Konjunkturdaten und Zahlenausweise bedeutender Unternehmen, darunter Intel. Die Zahlen zum ersten Quartal des Chipkonzerns lagen über den Erwartungen. Außerdem hob Intel den Ausblick an. Allerdings brach das wettbewerbsintensive Servergeschäft ein, was für die Anleger wohl schwer wiegt. Der Kurs sackt um über 6 Prozent ab.

Honeywell hat im Quartal nicht so schlecht abgeschnitten wie befürchtet und zudem die Umsatzprognose angehoben. Allerdings sollen ausgerechnet margenschwache Geschäftsbereiche am stärksten zur Umsatzsteigerung beitragen. Das kommt nicht gut an; die Aktie gibt um 2,3 Prozent nach.


   Snap beeindruckt mit Nutzerzahlen 

Mit Enttäuschung werden auch die Zahlen von American Express (-3%) aufgenommen. Die Kreditkartengesellschaft hat im ersten Quartal einen überraschend deutlichen Umsatzrückgang verzeichnet. Der Gewinn stieg zwar im Vergleich zum Vorjahr deutlich, doch war dies hauptsächlich der Auflösung von Rückstellungen zu verdanken.

Das Social-Media-Unternehmen Snap (+8,3%) beeindruckte derweil mit einer überraschend kräftig gestiegenen Nutzerzahl. Umsatz und Ergebnis fielen besser aus als erwartet.

Auf Konjunkturseite werden nach Handelsbeginn noch die Markit-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor im April veröffentlicht, gefolgt von den März-Daten zu den Neubauverkäufen.


  Dollar fällt 

Am Devisenmarkt sinkt der Dollarindex um 0,4 Prozent. Höhere Kapitalertragssteuern in den USA würden den Greenback schwächen, meinen die Analysten der ING. Denn höhere Steuern könnten die US-Notenbank dazu veranlassen, an ihrer ultralockeren Geldpolitik noch länger festzuhalten, um die Wirtschaft zu stützen.

Das dürfte dann auch Sorgen vor einem Ausverkauf am US-Anleihemarkt lindern, mithin die Renditen niedrig halten, was ungünstig für den Dollar sei. Aktuell tut sich bei den Renditen aber wenig. Kaum Bewegung gibt es auch bei den Ölpreisen.


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INDEX              zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA             33.765,94  -0,15   -49,96      10,32 
S&P-500           4.145,66   0,26    10,68      10,37 
Nasdaq-Comp.     13.893,86   0,55    75,44       7,80 
Nasdaq-100       13.822,14   0,43    59,79       7,25 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,15        0,4          0,14            2,8 
5 Jahre                  0,80        0,5          0,79           43,6 
7 Jahre                  1,23        1,1          1,22           58,3 
10 Jahre                 1,55        0,6          1,54           63,3 
30 Jahre                 2,23        0,9          2,22           58,3 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Fr, 8:13 Uhr  Do, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,2067     +0,42%        1,2027         1,2015   -1,2% 
EUR/JPY                129,85     +0,09%        129,79         129,86   +3,0% 
EUR/CHF                1,1038     +0,16%        1,1027         1,1027   +2,1% 
EUR/GBP                0,8710     +0,31%        0,8678         0,8680   -2,5% 
USD/JPY                107,61     -0,33%        107,93         108,08   +4,2% 
GBP/USD                1,3855     +0,10%        1,3856         1,3845   +1,4% 
USD/CNH (Offshore)     6,4888     -0,11%        6,4961         6,4876   -0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             48.885,25     -5,43%     49.432,03      54.466,11  +68,3% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               61,59      61,43         +0,3%           0,16  +26,7% 
Brent/ICE               65,22      65,40         -0,3%          -0,18  +26,4% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.787,57   1.784,20         +0,2%          +3,37   -5,8% 
Silber (Spot)           26,25      26,18         +0,3%          +0,08   -0,5% 
Platin (Spot)        1.238,50   1.207,43         +2,6%         +31,08  +15,7% 
Kupfer-Future            4,31       4,27         +0,9%          +0,04  +22,3% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 23, 2021 09:47 ET (13:47 GMT)