NEW YORK (Dow Jones)--Nach den deutlichen Gewinnen seit Wochenbeginn dürfte es an der Wall Street am Mittwoch mit verhaltenem Tempo weiter aufwärts gehen. Der Future auf den S&P-500 legt um 0,2 Prozent zu. Nachlassende Sorgen in Bezug auf die Omikron-Variante des Coronavirus hatten seit Montag den Dow-Jones-Index um rund 1.100 Punkte steigen lassen. Auslöser waren vor allem Aussagen aus der Pharmaindustrie, wonach die aktuellen Impfstoffe auch gegen die Omikron-Variante wirken dürften. Ein Experte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält es für "höchst unwahrscheinlich", dass die neue Variante des Coronavirus den Schutz von Impfstoffen komplett aushebeln könnte.

Dazu passen Aussagen von Biontech und Pfizer. Der Corona-Impfstoff der beiden Unternehmen weist bei der Impfung mit zwei Dosen gegen die Omikron-Variante eine deutlich geringere Wirksamkeit auf. Vorläufige Untersuchungen hätten allerdings gezeigt, dass drei Impfdosen die Omikron-Variante neutralisieren. Pfizer und Biontech gehen davon aus, dass sie einen variantenspezifischen Impfstoff gegen Omikron bis Ende März verfügbar machen können, sofern eine Anpassung für einen höheren sowie länger wirksamen Schutz notwendig sein sollte. Die Biontech-Aktie gewinnt vor der Startglocke 2,1 Prozent, Pfizer legen um 0,5 Prozent zu.

"Theoretisch sind solch starke Zuwächse ein Zeichen von Instabilität und sollten mit Vorsicht genossen werden. Die gute Nachricht ist jedoch, dass die Volatilität nachlässt und der VIX-Index am Vortag um 20 Prozent gesunken ist, was bedeutet, dass die jüngsten Befürchtungen langsam abklingen könnten", sagt Ipek Ozkardeskaya, Senior Analystin bei Swissquote mit Blick auf die Gewinne der vergangenen Tage.


   Sitzung der US-Notenbank rückt in den Fokus 

Zudem richten sich die Blicke bereits auf die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche. Nach den jüngsten Aussagen von Fed-Chairman Jerome Powell wird mit einer Beschleunigung bei der Rückführung der Wertpapierkäufe, dem sogenannten Tapering, gerechnet. "Am Freitag werden die US-Verbraucherpreise für November veröffentlicht, und ein Wert von 7,0 Prozent oder mehr wird der Fed in der nächsten Woche zu schaffen machen", so Jeffrey Halley, leitender Marktanalyst bei Oanda. Die Analysten rechnen mit einer Zunahme um 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.


   Ölpreise legen weiter zu 

Die Ölpreise erholen sich von zwischenzeitlichen Verlusten und steigen erneut. "Die Preise haben gegenüber dem Tief vom vergangenen Donnerstag um rund 10 Dollar zugelegt", so die Commerzbank. "Damit sind rund zwei Drittel des vorangegangenen Preisverfalls korrigiert worden, der durch Nachfrage-Sorgen aufgrund der neuen Omikron-Variante ausgelöst worden war." Zudem blickt der Markt auf die wachsende Sorge vor einer russischen Invasion in der Ukraine.

Das Pfund zeigt sich zu Dollar und Euro schwach. Im Handel ist von Spekulationen zu hören, dass die erwartete Zinserhöhung in Großbritannien erneut ausfallen könnte angesichts der Unwägbarkeiten um die Virusvariante Omikron und die weiter grassierende Corona-Pandemie.


   Intel rechnet mit Lieferketten-Problemen bis 2023 

Der Chip-Gigant Intel, der von der weltweiten Halbleiterknappheit besonders stark getroffen ist, erwartet, dass die Probleme in der Lieferkette bis 2023 andauern werden, zum Teil auch, weil der Bau einer neuen Fabrik etwa drei Jahre dauert, sagte CEO Patrick Gelsinger auf dem CEO Council Summit des Wall Street Journal. Für die Aktie geht es um 0,7 Prozent nach oben.

Die Aktie von Toll Brothers verbessert sich um 1,8 Prozent. Der Luxushausbauer hat den Gewinn im vierten Quartal nahezu verdoppelt und die Erwartungen der Analysten übertroffen.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,70        1,2        0,69       58,6 
5 Jahre                  1,26        0,8        1,26       90,4 
7 Jahre                  1,44        1,5        1,42       78,8 
10 Jahre                 1,48        1,0        1,47       56,7 
30 Jahre                 1,81        0,9        1,81       16,7 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %     Mi,8:30   Di,17:05   % YTD 
EUR/USD                1,1300      +0,3%      1,1288     1,1250   -7,5% 
EUR/JPY                128,60      +0,5%      127,96     127,82   +2,0% 
EUR/CHF                1,0434      +0,1%      1,0424     1,0417   -3,5% 
EUR/GBP                0,8565      +0,7%      0,8527     0,8491   -4,1% 
USD/JPY                113,79      +0,2%      113,36     113,62  +10,2% 
GBP/USD                1,3194      -0,4%      1,3238     1,3249   -3,5% 
USD/CNH (Offshore)     6,3439      -0,3%      6,3537     6,3647   -2,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             49.247,62      -2,2%   50.525,14  51.847,72  +69,5% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               72,38      72,05       +0,5%       0,33  +52,4% 
Brent/ICE               75,85      75,44       +0,5%       0,41  +49,3% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.784,63   1.784,07       +0,0%      +0,56   -6,0% 
Silber (Spot)           22,38      22,53       -0,7%      -0,15  -15,2% 
Platin (Spot)          957,00     956,44       +0,1%      +0,56  -10,6% 
Kupfer-Future            4,34       4,34       -0,0%      -0,00  +23,2% 
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December 08, 2021 08:36 ET (13:36 GMT)