NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen zeigen sich am Dienstag nach dem langen Wochenende mit dem Feiertag zum Wochenbeginn uneinheitlich. Der Dow-Jones-Index dreht gegen Mittag US-Ostküstenzeit 0,3 Prozent auf 32.987 Punkte ins Minus, der S&P-500 notiert 0,1 Prozent höher und der Nasdaq-Composite steigt um 0,5 Prozent. Für Erleichterung, aber keineswegs für Euphorie sorgt unter Anlegern die lang ersehnte Einigung im Streit um die US-Schuldenobergrenze.

US-Präsident Joe Biden und der republikanische Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, hatten am Wochenende nach erbitterten Verhandlungen eine Grundsatzeinigung erzielt. Allerdings muss diese noch beide Kammern des US-Kongresses am Mittwoch passieren - und da regt sich bereits Widerstand von einigen Abgeordneten. Zudem waren zuletzt die Erwartungen an eine weitere Zinsanhebung in den USA nach einer Pause im Juni wieder gestiegen. Die US-Daten zur Stimmung unter den Verbrauchern stehen dieser Überlegung nicht im Wege. Zwar hat sich die Stimmung im Mai abgeschwächt, allerdings bei weitem nicht so deutlich wie befürchtet.

"Während die erste Reaktion wahrscheinlich positiv ausfallen wird, dürfte das Sentiment dadurch gedrückt werden, dass das Abkommen noch nicht unter Dach und Fach ist", erläutert Marktstratege Richard Hunter von Interactive Investor die eher schwache Marktreaktion auf die Verständigung im Schuldenstreit.


   KI-Hoffnungen treibt Technikwerte 

Die positiven Aussagen zum Geschäft mit Künstlicher Intelligenz in der Halbleiterbranche beflügelt derweil die Sektorwerte und somit auch die technologielastige Nasdaq - der Halbleiter-Subindex steigt um 3,2 Prozent. Passend dazu hat die Bank of America den IT-Sektor hochgestuft. Die Titel des Chipherstellers Nvidia ziehen um 6,1 Prozent an. Damit steigt der Wert in den exklusiven Klub der Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von einer Billion US-Dollar und mehr auf. Der Boom um Künstliche Intelligenz hatte sich hier in Rekordumsätzen niedergeschlagen. Im Schlepptau klettern Intel um 3,1 Prozent, Apple um 1,0 Prozent und Broadcom um 4,7 Prozent.

Walt Disney sind trotz eines überzeugenden Kinostarts um 0,6 Prozent ins Minus gedreht. Der Film "Die kleine Meerjungfrau" hat in den ersten drei Tagen 95,5 Millionen US-Dollar an den Kinokassen eingespielt. Insgesamt spielte der Film am viertägigen Feiertagswochenende schätzungsweise 117,5 Millionen Dollar ein, was laut Comscore das fünfthöchste Ergebnis für das Memorial-Day-Wochenende darstellt.


   Dollar etwas leichter - Ölpreise geben deutlich nach 

Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar etwas leichter. Der Dollar-Index gibt um 0,1 Prozent nach. Nach der vorläufigen Einigung im Schuldenstreit verliert der Greenback etwas an Zuspruch als Fluchtwährung in Krisenzeiten.

Am Rentenmarkt werden US-Anleihen gekauft, nachdem ein Zahlungsausfall der USA abgewendet sein dürfte - vorbehaltlich der Kongressentscheidung. Die Renditen fallen entsprechend.

Die Ölpreise geraten indes mächtig unter Druck. Marktteilnehmer verweisen auf Spekulationen, die Gruppe Opec+ könnte bei ihrem anstehenden Treffen entgegen entsprechender Warnungen aus Saudi-Arabien zu möglichen Förderkürzungen doch an der aktuellen Produktion festhalten. Außerdem dürfte nach dem langen Wochenende in den USA die Benzinnachfrage dort wieder kräftig sinken. Fallende Marktzinsen und der schwächelnde Dollar befeuern indes den Goldpreis.


=== 
DJIA                32.986,86        -0,3%       -106,48          -0,5% 
S&P-500              4.209,99        +0,1%          4,54          +9,7% 
Nasdaq-Comp.        13.046,06        +0,5%         70,37         +24,7% 
Nasdaq-100          14.401,59        +0,7%        103,18         +31,6% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,51      -5,4        4,56        8,6 
5 Jahre         3,83      -9,4        3,93      -16,5 
7 Jahre         3,77     -10,3        3,87      -20,2 
10 Jahre        3,71      -9,5        3,80      -17,1 
30 Jahre        3,89      -7,1        3,96       -8,1 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Di, 8:04 Uhr  Mo, 17:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0724        +0,1%        1,0689         1,0709   +0,2% 
EUR/JPY                149,90        -0,3%        150,42         150,30   +6,8% 
EUR/CHF                0,9703        +0,2%        0,9684         0,9680   -2,0% 
EUR/GBP                0,8647        -0,2%        0,8666         0,8670   -2,3% 
USD/JPY                139,79        -0,4%        140,37         140,35   +6,6% 
GBP/USD                1,2404        +0,4%        1,2335         1,2352   +2,6% 
USD/CNH (Offshore)     7,0894        +0,1%        7,1038         7,0844   +2,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             27.638,50        -0,1%     27.770,88      27.684,02  +66,5% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               69,50        72,67         -4,4%          -3,17  -12,9% 
Brent/ICE               73,78        77,10         -4,3%          -3,32  -11,9% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               25,00        24,56         +1,8%          +0,44  -67,9% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.962,42     1.943,10         +1,0%         +19,32   +7,6% 
Silber (Spot)           23,23        23,25         -0,1%          -0,02   -3,1% 
Platin (Spot)        1.023,68     1.029,05         -0,5%          -5,38   -4,2% 
Kupfer-Future            3,66         3,68         -0,4%          -0,01   -4,1% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/err

(END) Dow Jones Newswires

May 30, 2023 12:27 ET (16:27 GMT)