FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der Aufwärtsbewegung der vergangenen Tage ging es am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch nach unten. Das Jahr 2021 ist mit einem Plus im DAX von rund 15,5 Prozent für viele Anleger bisher gut verlaufen, mit Blick auf ein herausforderndes 2022 ist es eine Option, das Risiko nach unten zu fahren. Die Notenbanken werden ihre ultralockere Geldpolitik zurückfahren und die Inflation könnte in den kommenden zwölf Monaten für einige Überraschungen sorgen. Der DAX schloss 0,7 Prozent tiefer bei 15.852 Punkten. Morgen ist der letzte Handelstag des Jahres, wie jedes Jahr beendet die Deutsche Börse den Handel schon um 14 Uhr.


   Chipmangel wird Automobilbranche noch länger belasten 

Die Automobilzulieferer leiden massiv unter dem Teilemangel und verspüren zusätzlich Druck der Automobilhersteller. Nach Ansicht der NordLB ist es aber auch zu eklatanten Fehleinschätzungen bei den Chip-Bestellungen gekommen. Ernüchternd sei einmal mehr die Tatsache, dass sich selbst die Experten der Konzerne bei der Chip-Planung völlig verkalkuliert hätten. Auch 2022 werde sich der Chip-Mangel noch fortsetzen. So sieht man es auch bei Infineon.

"Die Lieferengpässe werden deutlich in 2022 hineinreichen und könnten sogar bis Ende des Jahres anhalten", sagte Helmut Gassel, Vertriebsvorstand des Chipherstellers Infineon, dem Handelsblatt. Die Nachfrage sei ungebrochen hoch. Wie die gesamte Chipbranche kämpft auch Infineon mit einer Flut an Aufträgen, die angesichts knapper Ware aber nicht leicht zu erfüllen sind. Infineon verloren 1,3 Prozent.

Die Veranstaltungsbranche befindet sich nach Aussage von CTS-Eventim-Chef Klaus-Peter Schulenberg in einem "dramatischen Überlebenskampf". Gerade sei es wieder bergauf gegangen, "doch dann kamen die rasant wachsenden Inzidenzen und die Nachrichten zu Omikron", so Schulenberg laut Frankfurter Allgemeine Zeitung. "Zu Weihnachten 2020 lagen wir beim Kartenverkauf 95 Prozent unter dem Niveau von 2019, 2021 sind es 'nur' 60 Prozent, was aber natürlich immer noch viel zu wenig ist." CTS Eventim gaben um 0,8 Prozent nach.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

December 29, 2021 11:43 ET (16:43 GMT)